Sinkende Einwandererzahlen

ZUWANDERUNG Immer weniger Ausländer lassen sich in Niedersachsen nieder. Zahl seit 2000 fast halbiert

Vor allem die 30- bis 50-Jährigen kehren Niedersachsen den Rücken

Immer weniger Ausländer zieht es nach Niedersachsen: Waren im Jahr 2000 noch 146.000 Menschen eingewandert, habe sich die Zahl im vergangenen Jahr auf 74.000 nahezu halbiert, teilte das Statistische Landesamt mit. Gleichzeitig sei die Zahl der Ausländer, die das Land wieder verlassen hätten, um 10.000 auf gut 66.000 gestiegen.

In den Regionen Hannover und Lüneburg sind demnach mehr Ausländer fortgezogen als eingewandert. In Göttingen seien im Vorjahr deutlich mehr Menschen zu- als fortgezogen, in ländlichen Gebieten halte sich das Verhältnis die Waage.

Grund dafür sei der wirtschaftliche Strukturwandel, sagte Thomas Straubhaar vom Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration der Nachrichtenagentur dpa. Die früher hoch arbeitsintensive Fahrzeugindustrie im Land sei „mittlerweile stark technisiert“. Daher hätten gering qualifizierte Menschen nun Probleme, einen Job zu finden.

Auffällig nannte eine Sprecherin des Statistikamtes, dass vor allem die 30- bis 50-Jährigen Niedersachsen wieder verlassen. Diese Gruppe mache die Hälfte der Fortzüge aus. Nur 15 Prozent der ausreisenden Ausländer sei 50 Jahre oder älter.

Viele Ausländer wollten nicht mehr ihr gesamtes Berufsleben bis zur Rente bleiben, so Straubhaar. Diese Menschen könnten nicht mit den ersten Gastarbeitern aus den 1960er Jahren verglichen werden.  (dpa)