Containerschifffahrt im Aufwärtstrend

NACH DER KRISE Der Hamburger Hafen blickt optimistisch in die Zukunft und sagt für das Jahr 2011 Wachstum voraus. Trotzdem sei Hilfe von der Politik nötig, schließlich müsse noch ein Finanzloch gestopft werden

„Im vergangenen Monat sahen wir sehr positive Ansätze“

KLAUS-DIETER PETERS, VORSTAND DER HHLA UND DES UVHH

Der Hamburger Hafen hat die Krise besser überstanden als die Konkurrenz. Für dieses Jahr rechnet Hafenpräsident Peters mit einem zweistelligen Plus in der Containerschifffahrt und auch für 2011 sagte er Wachstum voraus. Dabei hatte es in den vergangenen Tagen heftigen Streit um die Zukunft des Hafen gegeben.

Klaus-Dieter Peters, der in Personalunion dem stadteigenen Umschlagsbetrieb HHLA und dem Unternehmensverband Hafen Hamburg (UVHH) vorsteht, erklärte seine Attacken, durch neue Gebühren und Abgaben sei die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens gefährdet, für ein Missverständnis. „Im vergangenen Monat sahen wir sehr positive Ansätze“, lobte er die schwarz-grüne Landesregierung. CDU-Bürgermeister Ahlhaus hat die umstrittene Elbvertiefung zur Chefsache gemacht und trotz dramatischen Sparhaushalts pro Jahr mindestens 100 Millionen Euro für den Hafen versprochen. Ob Missverständnis oder Provokation, der Senat hat scheinbar verstanden. Auf der Mitgliederversammlung des UVHH sicherte Wirtschaftssenator Karan (parteilos) den Hafenbetriebe seine Unterstützung zu.

Die habe der Hafen auch verdient, sagt Peters, schließlich kassierte die Stadt aus „hafenabhängigen Steuern“ selbst im zurückliegenden Krisenjahr 870 Millionen Euro. Die Wirtschaftskrise habe Hamburg „besser verkraftet als die Nachbarhäfen“, vor allem seien wichtige Reeder dauerhaft geblieben und die Arbeitsplätze konnten gehalten werden. Der Hamburger Hafen sei sogar in Niedersachsen der zweitgrößte Arbeitgeber nach VW.

Damit das so bleibe, müsse dem Hafen geholfen werden. Der Schwarze Peter liegt nun beim Bund und der Hafenverwaltung HPA. Sie soll den Hafenplan, der den Ausbau des Hafens bis 2015 regeln wird, im Schulterschluss mit der Wirtschaft entwickeln. Der Chef der Hafenbehörde „Hamburg Port Authority“ (HPA) hatte sich externe Berater wie McKinsey geholt, statt wie in der Vergangenheit, auf die örtlichen Platzhirsche zu hören. HPA-Chef Jens Meier soll nun das Finanzloch, das der Hafen reißt, stopfen und gleichzeitig die Gebühren auf das Niveau der Konkurrenz zu senken. Da ist guter Rat teuer.HERMANNUS PFEIFFER