: Schuldenberg schrumpft
GELD Erstmals seit Jahren nehmen die deutschen Verbindlichkeiten wieder ab – dank der Bad Banks
FRANKFURT/M. dpa | Noch sind die deutschen Staatsschulden gigantisch – und weit höher als nach den EU-Regeln erlaubt. Aber der Berg schrumpft. Erstmals seit Beginn der Erhebungen 1991 stand der deutsche Staat Ende 2013 weniger tief in der Kreide als zwölf Monate zuvor. Am Staatshaushalt lag das kaum; der habe nur einen „marginalen Überschuss“ aufgewiesen, so die Deutsche Bundesbank am Dienstag. Der Grund für die Entwicklung: Bei den staatlichen Bad Banks konnten sie Risikopapiere im Wert von 52 Milliarden Euro zu Geld machen. Das ist etwa ein Zehntel dessen, was sie Mitte 2013 als faule Papiere angegeben hatten.
Die Bundesbank bezifferte die deutschen Staatsschulden zum Jahresende 2013 auf 2,147 Billionen Euro, 2012 waren es 2,161 Billionen gewesen. Die Schuldenquote, also der Schuldenstand im Verhältnis zum Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen, sank von 81,0 Prozent auf 78,4 Prozent. Damit reißt Deutschland erneut die Hürde von 60 Prozent, die der europäische Maastricht-Vertrag erlaubt. Zuletzt war die Schuldenquote im Boomjahr 2011 gesunken. Davon abgesehen stieg sie seit Beginn der Finanzkrise 2007 von seinerzeit 65,2 Prozent dramatisch an. 2013 schlugen Euro-Hilfsmaßnahmen über die Rettungsschirme EFSF und ESM mit 20 Milliarden Euro zu Buche. Seit 2008 summierten sich die Effekte der Finanzmarktstützung auf 233 Milliarden Euro.