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Archiv-Artikel

werbepause: ein schotte im franzosen

Von CLEM

Sean Connery hatte es fertig gebracht, in Würde zu altern. Sicher gab es da die Sache mit dem Schottenrock und den separatistischen Bestrebungen – geschenkt. Darüber hinaus aber war der James Bond von damals immer der Connery von heute, kein sentimentaler Mythenvermarkter. Keiner, der der Zeit nachhängt wie einem verlorenen Traum.Letzteres wiederum sagt man der französischen Automarke Citroën nach. War ja auch zu schön, das Gestern, als man seine Gangsterlimousinen bis nach Chicago lieferte und Roland Barthes den luftgefederten, windgeschnittenen Citroën DS eine Kathedrale der Moderne nannte. Futurismus hieß die Leitvokabel der Autobauer aus Paris. Wenigstens der designten Hülle nach ist man da wieder angekommen. Citroëns neue Oberklassenlimousine C6 sieht tatsächlich fein aus. Ein bisschen nach morgen (die langgezogenen Lichtbänder), ein wenig nach gestern (DS und CX lassen grüßen). Retrofuturistisch also.Was liegt deshalb näher – so schlicht sind Marketingkampagnen manchmal gestrickt –, als ein so mythenbeladenes Auto mit dem Mythos Connery zu transportieren? Im Clip sieht das so aus: Der alte Connery steigt in den neuen Wagen und steigt als junger, mies montierter James Bond wieder aus. Aus einem französischen Wagen wohlgemerkt, ausgerechnet der Bond, der immer nur Aston Martin fuhr.Überhaupt hätte ein bloßer Blick in die Archive gereicht, um diese Idee zu diskreditieren. Bereits 1997 hatte der Ford-Konzern mit einem ähnlich mies montierten Steve McQueen und dessen „Bullit“-Verfolgungsjagd geworben. An das Auto, um das es damals ging, den Ford Puma nämlich, kann sich heute niemand mehr erinnern. CLEM