Tragische Fälle mit Folgen

In Hamburg scheint die Sensibilität für den Kinderschutz aus gutem Grund zugenommen zu haben: Im Juli 2004 starb die zweijährige Michelle an einer von ihren Eltern ignorierten Mandelentzündung. Im darauf folgenden März verhungerte die siebenjährigen Jessica in der elterlichen Wohnung. Seither stieg die Zahl der Hinweise auf vernachlässigte Kinder und deren Aufnahme beim Kinder- und Jugendnotdienst beständig an. Für mehr Kontrolle über Verbleib und Wohlergehen von Kindern soll das 2005 verabschiedete neue Schulgesetz sorgen: Es sieht eine konsequentere Kontrolle der Schulpflicht vor. Verbindliche Termine beim Kinderarzt sollen dazu weitere Sicherheit garantieren. Seitdem ist an der Elbe kein weiterer Tod durch Vernachlässigung bekannt geworden. Was aber nicht heißt, dass die Zahl der Kinder in Not sinkt: Rund 25 Prozent leben nach offiziellen Angaben in Armut.  BBE