: „Es gibt viele Hürden“
DEUTSCHLERNEN Ein Projekt für kostenlose Sprachkurse startet ein neues Semester
■ 36, koordiniert das gemeinsame Deutschkurs-Projekt des AStA der Uni Bremen und des Flüchtlingsnetzwerks „Karawane“
taz: Weshalb bietet Ihr Projekt als einziges in der Stadt Deutschkurse an, die nichts kosten?
Markus Saxinger: Viele Menschen, die Deutsch lernen wollen, können sich einen Kurs nicht leisten. Für Austauschstudierende kann ein normaler Sprachkurs unbezahlbar sein. Wir wollen nicht, dass nur die Elite nach Bremen kommen kann, um hier zu studieren. Flüchtlinge haben ähnliche Probleme – sie haben keinen Anspruch auf Sprachkurse. Schlechte Sprachkenntnisse werden immer wieder als „Integrationsunwilligkeit“ kritisiert – dabei sind die Kursgebühren oft eine große Hürde. Deshalb sind unsere Kurse kostenlos.
Wie viele Menschen haben denn bisher bei Ihnen Deutsch gelernt?
Unser Projekt gibt es seit fünf Jahren. Jedes Semester bieten wird etwa zehn Kurse an, an denen zwischen fünf und zehn SchülerInnen teilnehmen.
Auf welchem Niveau kann man bei Ihnen einsteigen?
Wir haben zwei Kurse für Sprachanfänger, weitere Kurse sind auf den mittleren Niveaustufen bis C1 angesiedelt.
Wer leitet Ihre Kurse?
Es handelt sich um freiwillige, die in der Regel didaktisch qualifiziert sind. Ihnen allen ist es wichtig, dass Menschen aus anderen Ländern hier selber zurecht kommen können. Es geht neben der Sprache auch darum, Selbstbewusstsein zu geben und Türen zu öffnen.
Welche Türen sind das?
Für Nichtdeutsche gibt es viele Hürden: bürokratische, rechtliche und praktische. Und mit unserem Projekt wollen wir Studierende und andere MigrantInnen dabei unterstützen. INT.: AKO
Info & Anmeldung: Telefon 218–2893. Kurse im „Paradox“