: … geht es um Gesichter des Todes
Das Sterben zu porträtieren gilt immer noch als Tabu. Das allerdings weniger für die Betroffenen, als für ihre Angehörigen, als wolle man etwas ausblenden. Dieses Wegsehen hat keineswegs Tradition: Die alten Ägypter, Römer, Griechen fertigten mit Selbstverständlichkeit Mumien, Porträts und Masken Verstorbener. Diese Authentizität in die Moderne hineinzunehmen, hatten sich der Fotograf Walter Schels und die Spiegel-Redakteurin Beate Lakotta vorgenommen, als sie 2003 das Projekt „Noch mal leben vor dem Tod“ begannen und in Hospizen Frauen, Kinder und Männer kurz vor und nach dem Sterben fotografierten. 54 Schwarzweiß-Porträts sind herausgekommen, die 2008 in Hamburg gezeigt wurden und ab heute Abend im Historischen Museum Hannover zu sehen sind. Eine Bildergalerie, die schockiert und traurig macht – aber nicht, weil sie voyeuristisch wäre. Sondern weil sie so realistisch ist. Die Ausstellung wird heute um 19 Uhr eröffnet und ist bis 9. 1. 2011 zu sehen.