STAMMZELLEN : Blut aus Hautzellen gewonnen
WASHINGTON | Kanadische Zellforscher haben offenbar eine Methode gefunden, menschliches Blut aus Hautzellen herzustellen. Dies könne vor allem Krebspatienten vor langen Wartezeiten auf Tranfusionsblut ersparen, berichtete der Leiter der Studie, Mick Bhatia von der Medizinischen Hochschule Hamilton in der kanadischen Provinz Ontario, in dem britischen Wissenschaftsmagazin Nature. Die entstehenden Blutzellen behalten demnach die genetischen Merkmale der Patienten. „Wir denken, dass wir in Zukunft auf sehr viel wirksamere Weise Blut herstellen können“, schrieb Bhatia in dem Fachmagazin. Die Entdeckung könnte der Studie zufolge auch dazu führen, dass Chemotherapie-Patienten künftig ohne die heute üblichen Pausen über einen längeren Zeitraum behandelt werden könnten. Aus etwa zwölf Quadratzentimetern Haut könne genug Blut für eine Transfusion gewonnen werden, berichtet der Wissenschaftler. Aus adulten Stammzellen gewonnenes Blut habe zudem den Vorteil, dass keine embryonalen Stammzellen eingesetzt werden müssten, schreibt Bhatia. In fünf bis zehn Jahren könnte die Technik der Studie zufolge ausgereift sein. (afp)