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Bürokaufleute werden knapp, Verkäufer gibt es genug

ZUKUNFT Handelskammer stellt Datenbank zum Fachkräftemangel ins Netz, die jährlich aktualisiert wird. Derzeit fehlen 37.000 Fachkräfte

Die Handelskammer hat am Freitag eine Datensammlung online gestellt, die den Fachkräftemangel analysiert. Der „Fachkräftemonitor“ weist nach Branchen sortiert den aktuellen Bedarf an Arbeitskräften aus und bietet Prognosen bis 2030. Die Daten kommen von Arbeitsagentur und Statistikämtern.

Der Fachkräftemangel sei eine Herausforderung für die Stadt, sagte Handelskammer-Geschäftsführer Hans-Jörg Schmidt-Trenz. Derzeit fehlen rund 37.000 Fachkräfte. Bis 2030 können es laut Prognose 62.000 sein.

Den größten Engpass gibt es derzeit im Hotelgewerbe. Fast jede vierte Stelle in Bereich der gehobenen Positionen wie Empfangs-Chefin sind demnach unbesetzt. Es folgen im Ranking der Mangelberufe die Bereiche Fahrzeug-, Luft-, Raumfahrt- und Schiffbautechnik.

In absoluten Zahlen zeigt sich allerdings ein anderes Bild: Demnach fehlen die meisten Nachwuchskräfte (8.800) bei Büroberufen wie Bürokaufmann, Industriekaufmann, Personaldienstleister und Sachbearbeiter. Zusammen mit den höher qualifizierten Büroberufen wie Projektmanager, Teamleiter, Chefsekretär und Personalfachkaufmann fehlen sogar 13.600 Personen. Im Jahr 2030 sollen es in diesem Bereich über 21.000 sein.

Den größten Überhang gibt es bei den Verkaufsberufen, gefolgt von Reinigungs- und Bauberufen. In akademischen Berufen fehlen dagegen in den nächsten 15 Jahren zwischen 6.000 und 8.000 Kräfte. Mangel herrscht vor allem bei Informatikern, Wirtschaftswissenschaftlern und Ingenieuren.

Die Daten sollen Unternehmen helfen, vorsorglich zu planen. Auch die Politik werde sie nutzen, sagte Arbeitssenator Detlef Scheele (SPD), etwa für die Berufsberatung und die Ausrichtung von Hochschulen.

Die CDU-Politikerin Friederike Föcking fordert, das Online-Tool müsse an Schulen bekannt gemacht werden, damit Jugendliche es für ihre Berufswahl nutzen.  KAIJA KUTTER

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