: Gefragte Sozialarbeiter
AD-HOC-BÜNDNIS Bezirksversammlung Altona fordert, die Betreuung für Punks und Bauis zu erhalten
Einen Monat vor den Bezirkswahlen werden offenkundig Koalitionen brüchig, wenn es einer Partei um ihr Prestigethema geht. Am Donnerstag brachten die noch mit-regierenden Grünen zusammen mit der oppositionellen Linksfraktion in die Bezirksversammlung Altona den Antrag ein, die offene Straßensozialarbeit und die Außenstelle in der Braunschweiger Straße zu erhalten. Gleichzeitig soll der Pacht-Vertrag mit dem Punk-Verein „Wildwuchs“ für den ehemaligen Schießstand an der Bahrenfelder Straße verlängert werden. Beide Anträge wurden mit den Stimmen von CDU und FDP angenommen. Die SPD wollte den Komplex bis nach der Wahl im Sozialausschuss parken.
Seit mehr als 25 Jahren ist der Bezirk Altona Vorreiter, was die Straßensozialarbeit angeht. Die Sozialarbeiter kümmern sich um die drei Bauwagenplätze oder die Punkszene in Ottensen und Altona. Der Laden in der Braunschweiger Straße gilt als Anlaufpunkt, wo beim Kaffee und Wäschewaschen mit den Sozialarbeitern geplauscht werden kann. Da einer der Sozialarbeiter Ende des Jahres in den Ruhestand geht und seine Kollegin nur auf einer 30-Stunden-Stelle arbeitet, wollte Bezirksamtsleiterin Liane Melzer (SPD) die vakante Stelle einsparen und das Büro auflösen.
Straßensozialarbeiter seien primär für Jugendliche da und die Punks würden immer älter, argumentierte Melzer. In der Bezirksversammlung, zu der auch 80 „Bauis“ und Punks gekommen waren, schwenkte Melzer um. Im Rahmen der Kompetenzaufteilung zwischen Senat und Bezirk sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. Der Antrag sei eine „gute Grundlage“, um die „gute Arbeit der Straßensozialarbeiter“ fortzusetzen.
Melzer wurde zudem von der Mehrheits-Konstellation aufgefordert, eine weitere Sozialarbeiterstelle, die voriges Jahr auf Wunsch des SPD-Senats an die Jugendberufsagentur abgetreten worden ist, neu zu besetzen. KVA