: Fantasien des Nordens
Senat will Strukturwandel an der Lesum
„Bremen-Nord hat einen besonderen Stellenwert innerhalb der bremischen Politik“, sagte Jörg Kastendiek (CDU), Senator für Wirtschaft und Häfen. Der industriell geprägte Stadtbezirk leide noch immer unter dem Arbeitsplatzverlust der vergangenen Jahre, ein Strukturwandel sei weiterhin nötig. Gestern stellten Kastendiek und der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, Ronald-Mike Neumeyer (CDU), das Papier „Wohnen und Arbeiten in Bremen-Nord – Zukunft einer Region“ vor.
Die 50-seitige Broschüre gibt einen Überblick über bereits verwirklichte Projekte und neue Ideen. „Das Papier ist unsere Phantasie, was man alles machen kann“, sagte Neumeyer. Er wählte bewusst das Wort Phantasie, denn viele Projekte sollen zumindest teilweise mit bremischen Haushaltsmitteln finanziert werden und stehen noch auf der Kippe. Deswegen sei es wichtig, die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Vorschlägen darzustellen. Beispielsweise sei das Gewerbegebiet Steindamm erst seit dem Bau der Brücke über die Bahngleise zu vermarkten, vorher hätten lange Wartezeiten vor der Schranke Investoren abgeschreckt.
Als finanziell bereits gesichert stellten die Senatoren die weitere Erschließung der Gewerbegebiete Vulkan-West und Steindamm vor, außerdem soll in den nächsten Jahren ein Science Park in der Nähe der IUB entstehen. Auch die umstrittene Markthalle auf dem Sedanplatz in Vegesack sei finanziell in trockenen Tüchern. Viele weitere Ideen, wie beispielweise der Gesundheitspark Friedehorst, sollen durch Drittmittelprogramme, den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (Ziel-2) oder bremische Haushaltsmittel finanziert werden.
Die Senatoren rechnen mit vielen Diskussionen in den nächsten Jahren. „Dieses Papier ist unser Bekenntnis, dass wir davon überzeugt sind, dass alles sinnvoll und machbar ist“, sagte Senator Neumeyer. MAR