Multikulti erwünscht

Senat stellt Entwurf für ein Integrationskonzept vor und will mehr Migranten im Öffentlichen Dienst ausbilden

Den Entwurf für ein Integrationskonzept hat der Hamburger Senat gestern verabschiedet. Ziel sei es, die Chancen von Menschen mit Migrationshintergrund in Bildung und Ausbildung sowie auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, erklärten Bürgermeister Ole von Beust und seine Stellvertreterin und Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) gestern im Rathaus.

Das rund 90-seitige Handlungskonzept soll „die Integration der hier auf Dauer rechtmäßig lebenden Zuwanderer“ verbessern, erläuterte Schnieber-Jastram. Die anderen – Geduldete und abgelehnte Asylbewerber – würden davon nicht umfasst. Hier setze sich der Senat auf Bundesebene für „eine humanitäre Flüchtlingspolitik“ ein.

Die Zuwanderer oder hier geborenen Kinder aus Migrantenfamilien jedoch, die als HamburgerInnen akzeptiert werden, sollen es künftig besser haben. „Kulturelle Vielfalt“ sei eine „Bereicherung“ und Integration „nicht gleichzusetzen mit Assimilation“, heißt es in dem Konzept. Wer die deutsche Sprache beherrsche und „die Werte des Grundgesetzes“ akzeptiere, sei aber willkommen. Das Konzept soll noch im Integrationsbeirat sowie mit Zuwandererorganisationen und Religionsvertretern diskutiert werden. Zum Jahresende soll die endgültige Fassung verabschiedet werden.

Zudem hat der Senat ein Maßnahmenkonzept beschlossen, um den Anteil der Migranten unter den Auszubildenden im Öffentlichen Dienst zu erhöhen. Angepeilt wird eine Quote von 20 Prozent, bisher liegt sie bei knapp fünf Prozent. Dies sei ein „wichtiges Instrument für die Integration“, findet von Beust. Die Stadt müsse allen BürgerInnen „Bildung und Lebensperspektive“ bieten. Da sei die Botschaft „der Öffentliche Dienst will euch“ ein wichtiges Signal.

„Der Senat hat unsere integrationspolitischen Forderungen fast im Wortlaut übernommen“, freut sich Nebahat Güclü (GAL). Auch Aydan Özoguz (SPD) „begrüßt“ das Konzept im Grundsatz. SVEN-MICHAEL VEIT