: medienticker
Vier Persönlichkeiten haben trotz Feiertags in NRW am Mittwoch beim Intendantenstadl des WDR in Köln vorgesungen. „Die Begegnungen wurden von den Teilnehmern als sehr konstruktiv und ertragreich bewertet. Dabei kam es zu einem gründlichen Meinungsaustausch über die Zukunft des WDR, der ARD und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“, heißt es in der zugehörigen WDR-Pressemeldung, die so selbst zu DDR-Zeiten prima ins Neue Deutschland gepasst hätte.
Nach übereinstimmenden Branchengerüchten handelt es sich bei der Viererbande um den bislang beim Saarländischen Rundfunk amtierenden Intendanten Fritz Raff, die WDR-Hörfunkdirektorin Monika Piel, den NDR-Justitiar Wolfgang Hahn und ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender.
Je nachdem, welchen Gerüchten man dann noch glaubt, werden sie aber alle nicht gewählt: Fritz Raff ist als SR-Intendant designierter ARD-Vorsitzender ab 2007. Da dieses Amt an die Anstalt gekoppelt ist, würde er den ARD-Top-Job beim Wechsel nach Köln verlieren. Monika Piel gilt als zu unerfahren und nach einem Entschuldigungsbrief für einen WDR-Beitrag an NRW-Wirtschaftsstaatssekretär Jens Baganz (CDU) bei den Vertretern der kleinen Parteien im Rundfunkrat als angeschlagen. Wolfgang Hahn soll im WDR, der nach einem neuen Journalisten-Intendanten als Nachfolger des Journalisten-Intendanten Fritz Pleitgen dürstet, ebenfalls nicht mehrheitsfähig sein. Und der zumindest dieses Kriterium bestens erfüllende Nikolaus Brender ist angeblich der CDU zu unabhängig – und die regiert derzeit an Rhein und Ruhr.
Dennoch: Beim WDR geht man davon aus, „dass nach einer vorbereitenden Sondersitzung des Rundfunkrats am 18. November 2006 wie im Mai dieses Jahres verabredet die Intendantenwahl am 20. 11. 2006 erfolgt“. Schaun mer mal. (stg)
Am 2. 11. haben wir über das neue Internet-Radio-Projekt „blogspiel“ berichtet. Leider haben wir es in der Unterzeile fälschlicherweise dem Deutschlandfunk und nicht Deutschlandradio Kultur zugeschrieben. Dort läuft es heute um 16.30 Uhr. (taz)