Richterbund prüft Kopftuchstreit

DÜSSELDORF dpa ■ Nach dem Ausschluss einer Kopftuch tragenden Schöffin von einem Gerichtsprozess in Dortmund sieht der Deutsche Richterbund Klärungsbedarf. „Ich hoffe, dass solche Entscheidungen angefochten werden, damit höhere Gerichte für Klarheit sorgen können“, sagte gestern der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Richterbundes in NRW, Reiner Lindemann. Er wies darauf hin, dass in vielen Gerichtssälen auch Kreuze hingen, die ebenfalls „eindeutig religiöse Äußerungen“ seien. Ein Richter des Dortmunder Landgerichts hatte die Laienrichterin am Dienstag von der Sitzung seiner Strafkammer ausgeschlossen. Das Kopftuch sei mit der Neutralität des Richteramts nicht vereinbar, hieß es zur Begründung.