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Archiv-Artikel

Rechter Klamottenladen geschlossen

EINKAUFEN Das Geschäft „Nordic Brands“ im Europa-Center darf vorerst keine Thor-Steinar-Klamotten mehr verkaufen. Das hat das Landgericht entschieden. Geklagt hatte das Center-Management

Es war ein kurzes Zwischenspiel. Am Montag hat das Landgericht per einstweilige Verfügung einem Geschäft im Europa-Center verboten, Kleidung des bei Neonazis beliebten Labels Thor Steiner verkauft. Geklagt hatten die Betreiber des Centers am Breitscheidplatz in Charlottenburg. Die Folge: Das Geschäft blieb am Dienstag geschlossen. Erst Anfang Dezember hatte der Laden „Nordic Brands“ eröffnet.

Bis Dienstag vergangener Woche sei der Laden noch ein unauffälliges Bekleidungsgeschäft gewesen, erzählt Uwe Timm, Manager des Europacenters. Dann hätten die Betreiber den Schriftzug über dem Eingang ausgetauscht und Thor-Steinar-Kleidung ins Sortiment aufgenommen. „Mit dieser Marke will man vor allem eine politische Botschaft ausdrücken“, erklärt Timm. Das habe im Europa-Center nichts zu suchen. „Wir wollen uns nicht für politische Aussagen ausnutzen lassen – egal aus welcher Richtung.“

Das Europa-Center habe laut Timm sofort die Betreiber des Geschäfts aufgefordert, die Thor-Steinar-Kleidung wieder aus dem Sortiment zu nehmen. Diese hätten sich aber zunächst geweigert. Erst als die Verfügung des Landgerichts am Montag zugestellt wurde, wurde das Geschäft geschlossen und die Werbetafel abmontiert. Das Europa-Center begründete die Verfügung damit, dass der Verkauf der Marke nicht vom Vertrag gedeckt und Schaden für das Einkaufscenter zu erwarten sei.

„Wir begrüßen jegliches Engagement gegen Nazistrukturen“, freute sich Lars Laumeyer von der Antifaschistischen Linken Berlin (ALB). Dabei sei ihm jedes Mittel recht: „Dazu gehört auch, dass ein Naziladen geschlossen wird.“ Zuletzt hatten linke Initiativen gegen mehrere Läden mit Thor-Steinar-Angebot protestiert. Ein Geschäft in Mitte musste deswegen schließen, gegen ein weiteres in Friedrichshain war vergangene Woche eine Klage erfolgreich. SIMON POELCHAU