piwik no script img

KOMMENTAR: KLAUS WOLSCHNER ÜBER KRITIK AM NETZE-DEALSo blöd sind CDU und FDP

Es ist gut für die Demokratie, dass es eine Opposition gibt. Wenn die sich auf der Höhe des Geschehens befindet, schaut niemand der Regierung so kritisch auf die Finger wie sie: Ihre Rolle sollte es sein, Alternativen im Kleinen und im Großen aufzuzeigen.

Wie zu erwarten haben sich CDU und FDP zur 25,1-Prozent-Rekommunalisierung der bremischen Energie- und Wassernetze geäußert. Mehr Schulden, kein Nutzen, kritisiert die CDU. Ein finanzielles Risiko, wenn die Zinsen steigen, sagt die FDP. Wie ahnungslos muss man eigentlich sein, um so drauflos zu plappern? Die Finanzsenatorin hat erklärt, dass der Kommunalkredit mit festem Zinssatz auf 20 Jahre vereinbart ist – wie kann man da von möglicherweise steigenden Zinsen schwatzen? Die Koalition hat deutlich gemacht, dass sie auf das operative Geschäft der Netzgesellschaft praktisch keinen Einfluss hat – was soll da die Floskel „der Staat ist in der Regel nicht der bessere Unternehmer“? Hat die CDU in den letzten Bilanzen der SWB-Netzgesellschaft gesehen, wie gut sie SWB verdient hat an der damaligen Privatisierung? Der Gipfel des wirtschaftspolitischen Sachverstands: Die CDU will „durch Investitionen sparen“. Wie? Nicht durch eine rentierliche Beteiligung, sondern durch die Reparatur maroder Turnhallen.

Eine derart inkompetente Opposition schadet Demokratie.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen