: „Das ist kein Fernsehen“
TALKSHOW In der Schwankhalle reden drei KünstlerInnen über Politik und andere Fragen
■ ist Gründer des Jungen Theaters Bremen und der Schwankhalle. Er sitzt für die Grünen in der Bürgerschaft.
taz: In der Schwankhalle boomen die Talkshow-Formate gerade. Warum eigentlich, Herr Werner?
Carsten Werner: Keine Ahnung! Aber in der Schwankhalle waren solche Gespräche auch früher schon ein fester Bestand des Programmes.
Kiyak, Begemann & Friends ist aber ein bisschen wie Fernsehen ohne Kameras, oder?
Das ist kein Fernsehen. Die Frage ist: Was für ein Setting braucht man, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen? Und da hilft eine Bühne.
Funktioniert das dann in der Praxis auch?
Ja, gut sogar. Es entwickeln sich interessante Gespräche, zwischen der weitgereisten, international denkenden Literatin Mely Kiyak, dem Musiker Bernd Begemann, der republikweit unterwegs ist, und mir als Bremer Theatermenschen. Das letzte Mal ging es unter anderem um erneuerbare Energien, heute soll es darum gehen, wie Künstler sich konkret in politische Debatten einmischen können. Oder um die Frage: Wie funktioniert Hysterie im Internet?
Und das endet dann nicht wie bei „3 nach 9“, wo es auch kein festes Thema gibt?
Nein, ganz im Gegenteil, auch wenn es nicht auf Kontroverse angelegt ist. Wir haben festen Rollen und suchen uns Themen, die uns beschäftigen und von denen wir annehmen, dass es da interessant ist, von draußen auf Bremen zu gucken oder umgekehrt.
Machen Sie da auch Wahlkampf für die Grünen?
Nein! Ich bin da kein Politiker. Sondern Autor und Theatermensch, ein politisch denkender Künstler. Ich kann und will das trennen. Int.: JAN ZIER
19.30 Uhr, Schwankhalle