: Alle Jahre wieder …
WEIHACHTSREGGAE Seit einem Vierteljahrhundert lädt „Germanys Grandfather of Roots Rock Reggae“ Jamaica Papa Curvin zum „X-Mas Reggae“. Zum Jubiläum zieht er in die Fabrik um
VON ROBERT MATTHIES
Alle Jahre wieder. Curvin Merchant alias Jamaica Papa Curvin ist ein verlässlicher Weihnachtsmann. Seit einem Vierteljahrhundert steht der 67-jährige Jamaikaner alljährlich am Heiligabend auf einer Hamburger Bühne und verkündet sein Credo: „Peace, Love – and Understanding.“ Dabei lebt der Reggae-Musiker längst nicht mehr hier. Nach 40 Jahren in der Hansestadt hat es ihn wieder auf die ungleich wärmere Karibik-Insel verschlagen, von der er einst aufgebrochen war, um als Drummer, Sänger und Bandleader der „Bamboos of Jamaica“ karibisches Flair auf Kreuzfahrtschiffbühnen zu verbreiten.
Der Seefahrerei aber wurde „Papa Curvin“ schnell überdrüssig. Und ließ sich Mitte der 60er stattdessen in Deutschland nieder und fing an, als Studio- und Live-Musiker zu arbeiten. Anfang der 80er eröffnete er schließlich in St. Georg sein „Reggae Center“ nebst Studio und begann, den Reggae auf Hunderten von Konzerten bis in den letzten Winkel der Bundesrepublik zu bringen. Verdientermaßen heißt er seitdem „Germanys Grandfather of Roots Rock Reggae“.
Mitte der 80er fand dann auch die erste „X-Mas Reggae Show“ in der Markthalle statt. Ausdrücklich für all jene, mit denen zu Hause keiner Weihnachten feiert – und für alle, die gar kein Zuhause haben. Denn am Heiligabend war sonst überhaupt nichts los.
Auch deswegen ist die musikalische Bescherung des Offbeat-Weihnachtsmanns zum alljährlichen Ritual geworden. Und für den Reggae-Papa zum Familienfest: seine deutsche Familie trifft er dort genauso wie langjährige Freunde.
Eines ist dieses Jahr dann doch anders: Zum ersten Mal findet die Weihnachtsshow nicht mehr in der Markthalle statt. Zum Jubiläum zieht Jamaica Papa Curvin in die Ottensener Fabrik um.
■ Fr, 24. 12., 21 Uhr, Fabrik, Barnerstraße 36