6,4 Milliarden Euro für Wismut-Sanierung

ALTLASTEN Auch 20 Jahre nach der Uranförderung in der DDR für die Rüstung sind die Spuren nicht beseitigt

CHEMNITZ epd/taz | Teure Hinterlassenschaft: Zwanzig Jahre nach dem Ende des Uranbergbaus in Sachsen und Thüringen ist die Altlastsanierung an den früheren Standorten erst zu etwa 80 Prozent abgeschlossen. Dabei sind in das Sanierungsprojekt der bundeseigenen Wismut GmbH bisher schon 5,4 Milliarden Euro investiert worden. Das erklärte Unternehmenssprecher Frank Wolf am Donnerstag. Allein in diesem Jahr habe das Unternehmen 145 Millionen Euro verbaut.

Am weitesten vorangeschritten seien die Arbeiten unter Tage. Als Sorgenkind bezeichnete Wolf den sächsischen Altstandort Königstein, wo die Endphase der Grubenflutung noch bevorstehe. Die sensible natürliche Umgebung und ein dauerhafter Grundwasserschutz machten dort besondere Vorkehrungen erforderlich. In diesem Jahr habe zudem nach den hohen Niederschlägen an allen Standorten deutlich mehr kontaminiertes Wasser gereinigt werden müssen, fügte Wolf hinzu.

Für 2011 hat das Sanierungsunternehmen nach eigenen Angaben einen Etat von 139 Millionen Euro zur Verfügung. Für fünf Millionen Euro soll die Anlage zur Wasserreinigung im thüringischen Ronneburg erweitert werden. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Sanierung der Schlammteiche unter anderem in Culmitzsch. In die Wismut-Sanierung investiert der Bund insgesamt 6,4 Milliarden Euro. Der Abschluss der Arbeiten wird nach 2020 erwartet.

Von 1946 bis 1990 wurde in Ostthüringen und Sachsen Uran für die sowjetische Rüstungs- und Atomindustrie erkundet und gefördert. Dabei entwickelte sich die DDR zum drittgrößten Produzenten von Uranerz. Der Abbau erfolgte ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt.