Juli

Die ganze WM über hatte Kai ein „I love NY“-T-Shirt getragen. Die letzten Minuten des Halbfinales war der Wirt des Club49 im Keller gewesen. Nach dem Spiel waren wir als offizielle Delegation sozusagen noch ins „WOWSVILLE“, paar Meter weiter, gegangen und hatten Alberto gratuliert. Ich hatte Beck’s und Kai hatte Sangria getrunken. Ein spanischer Garagepunkmusiker machte spanische Garagepunkmusik. Seine Haut glänzte schokobraun, er trug eine Hornbrille. Sein Bauch wippte, während er spielte. Eigentlich war’s auch Blues, aber doch richtig wild und Fela Borbone begleitete ihn dabei. Der Musiker stand vor der Leinwand. Auf der Leinwand waren traurige Deutschlandfans. Der Musiker zeigte den traurigen Deutschlandfans den Finger. Sein Arm schimmerte dabei schwarz-tot-gold. Ein bisschen hatte mich das schon getroffen. Andererseits war es okay. Die Spanier waren prima und sahen gut aus. Der schöne Klang an- und abschwellender Vuvuzelas war der Sound dieses Sommers gewesen.DETLEF KUHLBRODT