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Archiv-Artikel

DAILY DOPE (474)

Nikotin hat einen stimulierenden Effekt. Es regt den Blutdruck an, der Puls geht in die Höhe. Auch die entspannende und stressmindernde Wirkung von Nikotin wird von vielen Rauchern geschätzt. Als Dopingmittel gilt es trotz seiner anregenden Wirkung nicht gerade. Umso überraschender waren die Ergebnisse einer Studie von Schweizer Wissenschaftlern, die vor der Jahreswende veröffentlicht wurden. Dopinganalytiker hatten 70 Proben von Eishockeyspielern der Schweizer Liga auf Nikotin untersucht. 53 Prozent der Proben lassen nun darauf schließen, dass Spieler unmittelbar vor Beginn oder gar während einer Partie Nikotin konsumiert haben. Zwei Proben wiesen derart hohe Nikotinwerte auf, dass die Forscher davon ausgehen, dass sich die Spieler bewusst aufgeputscht haben. Nun ist noch kein Eishockeyprofi beim Rauchen auf der Bank gesehen worden. Bekannt ist aber, dass sich schwedischer Kautabak, „Snus“ genannt, in der Szene großer Beliebtheit erfreut. Dabei handelt es sich um kleine Päckchen, die unter die Oberlippe geschoben werden. Verboten ist das nicht. Nikotin steht nicht auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur. (taz)