: „Tag und Nacht 75 Dezibel“
LÄRMSCHUTZ Podium diskutiert über eine Verringerung des Bahnlärms durch Güterzüge
■ 61, ist Mitinitiator der im vergangenen September gegründeten stadtteilübergreifenden Bahnlärm-Initiative Bremen.
taz: Was ist der Anlass Ihrer Podiumsdiskussion?
Walter Ruffler: Die Bahn will Bremens Kapazität für Güterzüge um 30 Prozent anheben, dazu soll das Gleis eins ausgebaut werden. Es gibt sogar Prognosen, dass sich die Zugzahlen bis 2025 verdoppeln werden – so viele Güterzüge passen gar nicht durch.
Wer wird dabei sein?
Neben mir als Vertreter unserer Bürgerinitiative gegen Bahnlärm werden auch Vertreter der Grünen, der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn, Ulrich Bischoping, und BLG-Sprecher Andreas Hoetzel an der Diskussion teilhaben.
Inwiefern stört Sie das Vorhaben der Bahn?
Der Lärm für uns Anwohner ist jetzt schon unerträglich. In der Roonstraße beispielsweise liegt der Lärmpegel Tag und Nacht bei 75 Dezibel – eine deutliche Überschreitung des rechtlichen Grenzwerts. Die Güterwagen sind veraltet, doch die Wirtschaft sieht eine Lärmsanierung nicht vor. Maersk beispielsweise, die größte Containerschiffsreederei der Welt, sieht sich nicht dafür zuständig, die von ihr genutzten Züge zu sanieren. Für mich eine klare Abwälzung der Verantwortung.
Welche konkreten Maßnahmen fordern Sie denn?
Wir fordern einerseits die Sanierung aller Güterzüge. Dadurch könnte sich die Lärmbelästigung um gut die Hälfte reduzieren. Andererseits fordern wir eine deutliche Temporeduzierung. Die Güterzüge brausen zu jeder Tages- und Nachtzeit mit bis zu 120 Stundenkilometern durch Wohngebiete – das dürfen Laster auch nicht. Warum sollte die Bahn eine Sonderrolle verdient haben? INTERVIEW: EVO
18.00 Uhr, Concordia