: Betr.: kinotaz nord
A
Adams Äpfel Dänemark 2005, R: Anders Thomas Jensen, D: Ulrich Thomsen, Mads Mikkelsen
„Ivan ist Landpfarrer in einem kleinen dänischen Kaff. Er ist der überzeugte Gutmensch und betreut immer wieder Schwerverbrecher zur Resozialisierung in seiner Kirche. Dazu gesellt sich Adam, ein überzeugter Neonazi. Alle Zöglinge müssen sich einer besonderen Aufgabe stellen. Adam entschließt sich, von dem im Garten stehenden Apfelbaum einen Kuchen zu backen. Doch das ist gar nicht so einfach. Hervorragende Charaktere in einer Mischung aus Action und schwarzem Humor. Eine bitterbös erzählte Fabel um den religiösen Glauben. Wobei Jensen meint, dass Fabeln interessanter sind als die wirkliche Welt. Selbst von den dänischen Pastoren gab es einen Preis. Wer diese Art von Filmen mag ist gut unterhalten.“ (kinokai) HB
Als das Meer verschwand Neuseeland/Großbritannien 2004, R: Brad McGann, D: Matthew MacFadyen, Miranda Otto
„‚Als das Meer verschwand‘ rollt eine tragische Familiengeschichte auf wie einen vertrackten Kriminalfall. Ein erfolgreicher Fotograf kehrt nach dem Tod seines Vaters nach Neuseeland zurück und wird beim Versuch, in seiner Heimat neu anzufangen, mit der eigenen Kindheit konfrontiert. Ruhig und konzentriert beobachtet Regisseur und Drehbuchautor Brad McGann den spröden und verschlossenen Helden bei seinem schmerzhaften Selbstfindungsprozess und zieht den Zuschauer dabei immer tiefer in ein tödliches Drama hinein.“ (Der Spiegel) H, HB, HH
Apocalypto USA 2006, R: Mel Gibson, D: Rudy Youngblood, Dalia Hernandez
„Nach seinem Bibel-Martyrium ‚Die Passion Christi‘ inszenierte Oscar-Preisträger Mel Gibson nun den Untergang der Maya-Kultur als atemberaubendes Abenteuer. In Sachen Brutalität bleibt er sich indes treu: Abgeschlagene Köpfe und herausgerissene Herzen bestimmen zu Beginn des wuchtigen Films die Szenerie. Dank derart drastischer Bilder, in Verbindung mit dem im Film gesprochenen Maya-Dialekt Mayathan, gelingt es Gibson schließlich, den Zuschauer 600 Jahre in die Vergangenheit zu katapultieren. Bildgewaltig, emotionsgeladen und voller Anmut: Mel Gibson beweist auch in seiner vierten Regiearbeit sein Gespür für außergewöhnliche Geschichten.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, HL, OL
B
Babel USA 2006, R: Alejandro González Iñárritu, D: Brad Pitt, Cate Blanchett
„Mit seinem dritten Spielfilm, dem Abschluss einer Trilogie, setzt Alejandro González Iñárritu den mit ‚Amores Perros‘ und ‚21 Gramm‘ eingeschlagenen Weg fort, breitet seine typischen Geschichten über Zufälle, die Menschen vereinen und trennen, aber auf einer größeren Leinwand aus als zuvor. Der Filmtitel ist Programm: In dem erneut von Inarritus beständigem Mitstreiter Guillermo Arriaga geschriebenen Szenario geht es diesmal um die Unfähigkeit des Menschen, miteinander in einer für alle verständlichen Sprache zu sprechen und wirklich zueinander zu finden. Brad Pitt und Cate Blanchett führen die Besetzungsliste an.“ (Blickpunkt:Film) H
Baron Blood Italien/ Deutschland, 1972, R: Mario Bava, D: Elke Sommer, Joseph Cotten / englische Fassung ohne Untertitel
„Bava zaubert mit Augenzwinkern barocke Bilder und die buntesten Lichteffekte aus der Trickkiste. Außerdem glänzt ‚Gli orrori del castello di Norimberga‘ (so der Originaltitel) mit einer bemerkenswerten Elke Sommer, die in jeder Szene ein neues, cooles Siebziger-Outfit trägt und irgendwann aus dem Schreien gar nicht mehr raus kommt. Ein Gruselfilm mit höchstem Spaßfaktor.“ (b-movie) HH
Borat USA 2006, R: Larry Charles, D: Sacha Baron Cohen, Pamela Anderson
„Das Kultusministerium von Kasachstan beauftragt den Reporter Borat Sagdiyev, den Lifestyle der US-Amerikaner zu studieren und nach Osteuropa zu importieren. Obwohl er sich dort aufführt wie ein Neandertaler auf Crack und rassistische Sprüche en masse absondert, findet er immer noch Amis, die peinlicher sind als er. Dem britischen Komiker Sacha Baron Cohen, besser bekannt als Ali G., ist kein Auftritt zu grotesk. Vor laufender Kamera stürzt er sich auf vermeintlich aufrechte Amerikaner, die dem Pseudo-Reporter ihre wahren Fratzen zeigen: als fanatische Christen, Schwulenhasser, Rednecks, College-Chauvis und vermeintlich liberale Bildungsbürger. So entsteht ein unfassbar absurdes Panoptikum – rasend lustig und schmerzlich authentisch zugleich.“ (Cinema) H, HB, HH, OL
C
Casino Royale USA 2006, R: Martin Campbell, D: Daniel Craig, Dame Judi Dench
„Was haben die Kritiker und Fans Neu-Bond Daniel Craig im Vorfeld malträtiert: Er sei zu blond, zu unsympathisch und unerfahren. Aber spätestens jetzt dürften diese Stimmen endgültig verstummen. Denn der 38-Jährige Brite gibt dem berühmtesten Geheimagenten der Welt etwas zurück, was ihm in den letzten Filmen zunehmend fehlte: Eine Seele, wenn auch eine sehr dunkle. Mit knallharten Actionsequenzen und einer brutal-unterkühlten Atmosphäre gelang ‚Goldeneye‘-Regisseur Martin Campbell eine adrenalintreibende Wiederbelebung des beliebten MI6-Agenten, der zuletzt immer mehr zu einem hochgerüsteten Comic-Helden mutierte. An die Stelle des aalglatten Gentleman-Agenten tritt nun ein grimmiger Weltenretter mit Ecken und Kanten – erstklassig verkörpert von Hauptdarsteller Daniel Craig: ‚Einen Wodka Martini.‘ ‚Geschüttelt oder gerührt?‘ ‚Mir doch scheißegal.‘ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Children of Men USA/Großbritannien 2005, R: Alfonso Cuarón, D: Clive Owen, Michael Caine
„‚Children of Men‘ beschreibt die Zukunft, wie sie erschreckender kaum sein könnte: Im Jahr 2027 gibt es keine Kinder mehr auf der Erde, die Menschen sind schon lange unfruchtbar, weltweit regieren Angst, Terror, Chaos. Der resignierte Angestellte Theo hat sich mit dem sicheren Untergang mehr oder weniger abgefunden, bis ihn eine Rebellenorganisation bittet, ein schwarzes Mädchen , das die Hoffnung der ganzen Welt in seinem Bauch trägt, zu beschützen. Mit schwindelerregendem Tempo und spektakulärer Kameraführung jagt Regisseur Alfonso Cuarón (‚Y tu Mamá también‘) den Zuschauer in dem sehr sehenswerten Film durch seine finstere wie realistische Version der Apokalypse, ohne dass je eine Sekunde zum Luftholen bliebe.“ (Der Spiegel) HB
D
Departed: Unter Feinden USA 2006, R: Martin Scorsese, D: Leonardo DiCaprio, Jack Nicholson
Was für ein düsteres Ende! Mit der Unausweichlichkeit einer griechischen Tragödie wird hier eine Geschichte abgeschlossen. Keinem der Protagonisten werden Rettung oder Vergebung gegönnt. Martin Scorsese ist der nihilistischen Essenz der Vorlage „Infernal Affairs“ treu geblieben, ohne dabei den Stil des Actionfilms aus Hongkong zu kopieren. Und in den Dialog lauert immer ein boshafter Witz, der aber nie zynisch wird, weil Scorsese bei aller Virtuosität bei der Inszenierung nie die Charaktere aus den Augen verliert. Darum verirrt sApocalypto ich der Zuschauer nie im labyrinthischen Plot. “Departed“ ist als Genrefilm extrem spannend und unterhaltend, aber er hat auch jenen ästhetischen Mehrwert, der die Klassiker von den nur gute gemachten Filmen unterscheidet. (hip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Deutschland. Ein Sommermärchen Deutschland 2006, R: Sönke Wortmann
„Die Spiele, die Euphorie, die Tore, die Partys: Wer die Magie, die sich während der Fußball-Weltmeisterschaft über ganz Deutschland legte, noch einmal spüren möchte, für den ist dieser Film ein Muss. Was Wortmann und sein Co-Kameramann Frank Griebe (‚Das Parfum‘) einfingen, ist mit nichts zu vergleichen, was über die Fernsehsender an die Öffentlichkeit gelangte. Dies ist der ungefilterte Blick auf einen Haufen sympathischer Jungs im Abenteuerland, das gefilmte Protokoll eines Unterfangens, das nach außen zwar staatstragende Züge hat, hinter den Kulissen aber mitunter an die Stimmung bei einer Klassenfahrt erinnert.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, OL
DKAO: Türken im Weltall Türkei 2005, R: Kartal Tibet, D: Cüneyt Arkin, Mehmet Ali Erbil
„Science-Fiction-Komödie, die die Schwierigkeiten der Türken mit der EU persifliert.“ (tip) HB, HH, HB
Die drei Gesichter der Furcht Italien/Frankreich 1963, R: Mario Bava, D: Boris Karloff, Susy Andersen
„Horrorfilm, dessen drei Episoden sich auf klassische Autoren berufen. 1. „Wurdelak“: Ein alter Bauer bringt einen Verbrecher um, muß nun aber dessen Nachfolge als Vampir antreten. 2. „Der Wassertropfen“: Eine Krankenpflegerin beraubt eine Verstorbene und wird aus Furcht vor deren Rache in den Tod getrieben. 3. „Das Telefon“: Ein Mädchen zittert um sein Leben, weil es von der Frau des ehemaligen Geliebten bedroht wird. Gruselfilm mit Ansätzen zu atmosphärischer Dichte und einer ansehnlichen Tricktechnik.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
E
Eden Deutschland/Schweiz 2005, R: Michael Hofmann, D: Josef Ostendorf, Charlotte Roche
„Konzentrierter und unterhaltsamer Film über die kulinarische Affäre einer verheirateten Kellnerin in einem Kurort im Schwarzwald. Geprägt vom Respekt vor der filmischen Unerreichbarkeit seines Gegenstandes, den Gaumenfreuden beim Essen, gelingt Regisseur Michael Hofmann auf heitere Art eine ähnliche Intensität wie in seinem Erfolg ‚Sophiiie!‘.“ (tip) HB, HH
Eine unbequeme Wahrheit USA 2006, R: Davis Guggenheim
„Seit 1989 zieht Al Gore mit einem Vortrag durch die Lande, mit dem er sein Publikum für die Gefahren der ‚Globalen Erwärmung‘ sensibilisieren will. Dieser Vortrag ist das Kernstück von ‚An Inconvenient Truth‘, einem politischen Dokumentarfilm, der als Vervielfacher der Botschaft fungiert und aus dem Zuschauer/Zuhörer einen unmittelbar Handelnden machen will. Guggenheim und Gore nutzen das Kino selbstbewusst und offensiv als moralische Anstalt, in dem festen Glauben an die demokratische Utopie, dass Veränderungen diskursiv durchgesetzt werden.“ (tip)H, HB, HH
Ein Freund von mir Deutschland 2006, R: Sebastian Schipper, D: Daniel Brühl, Jürgen Vogel
„Es kann keine größere Auszeichnung für den deutschen Film geben, als wenn sich unsere linksrheinischen Kinogötter zu dem Befund hinreißen lassen, es gebe im Lichtspielwesen neuerdings eine Nouvelle Vague Allemande. Der Film ‚Ein Freund von mir‘ von Sebastian Schipper nährt aufs Schönste den Verdacht, die Franzosen hätten womöglich recht. Wie sich in diesem Roadmovie, das kein Roadmovie ist, eine Freundschaft entwickelt, die keine Freundschaft ist, und eine Liebe knospt, deren Blüte eher unwahrscheinlich ist: Das hätten wir dem deutschen Film vor ein paar Jahren nicht zugetraut.“ (Die Welt) H, HB, HH,
OL
Ein gutes Jahr USA 2006, R: Ridley Scott, D: Russell Crowe, Marion Cotillard
„Einmal mehr arbeitet Ridley Scott mit dem australischen Schauspieler Russell Crowe zusammen, doch anstatt eines römischen Kriegers gibt Crowe diesmal einen erfolgsverwöhnten Broker, der sein Leben ganz der Arbeit verschrieben hat. Doch dann erbt er von einem Onkel ein Weingut in der Provence. Die Landschaft, der Wein und eine schöne Nachbarin sorgen dafür, dass sein Leben eine neue Richtung nimmt. Der Stoff von ‚Ein gutes Jahr‘ ist nicht gerade originell – doch die handwerklich perfekte Umsetzung und ein gut aufgelegtes Schauspieler-Ensemble habe dafür gesorgt, dass daraus ein schöner Unterhaltungsfilm geworden ist.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH
El Jorobado de la Morgue Spanien 1973, R: Javier Aguirre, D: Paul Naschy / Originalfassung mit Untertiteln
„Ein Muss für alle Trivialfilmkultur-Interessierten ist diese eigenwillige Mischung aus rührend naiven Liebesszenen und den für damalige Verhältnisse drastischen Schockmomenten in einem märchenhaften Gruselfilm. Der Filmkritiker, Autor und Ex-Bremer Christian Kessler hat das Booklet zu der liebevoll aufgemachten DVD geschrieben und stellt den Film persönlich vor.“ (Kommunalkino Bremen) HB
Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter USA 2006, R: Stefen Fangmeier, D: Ed Speleers, Jeremy Irons
„Mit dem ersten Roman seiner Fantasysaga über die Freundschaft eines Jungen mit einem Drachen landete der damals erst 15-jährige Christopher Paolini einen Bestseller, der im Spannungsfeld zwischen ‚Der Herr der Ringe‘ und ‚Harry Potter‘ angesiedelt ist. Ähnlich ist auch die Filmadaption angelegt, mit der der ehemalige Effekt-Supervisor Stefen Fangmeier (‚Der Sturm‘) sein Regiedebüt gibt. Newcomer Ed Speleers übernimmt die Titelrolle; unterstützt wird er u. a. von Jeremy Irons als Brom und John Malkovich als Galbatorix.“ (Blickpunkt:Film) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Es begab sich aber zu der Zeit.... USA 2006, R: Catherine Hardwicke, D: Keisha Castle-Hughes, Oscar Isaac
„Was in unbeholfenen Krippenspielen Jahr für Jahr die Weihnachtskirchgänger amüsiert, findet mit ‚Es begab sich aber zu der Zeit‘ in diesem Jahr auch im Kino statt. Den Anteil biblischen Edelkitsches hat Regisseurin Catherine Hardwicke in ihrem Quasi-Prequel zur ‚Passion Christi‘ zwar zugunsten einer eher naturalistischen Darstellung deutlich gesenkt. Dass man sich dann am Ende, nach Josephs und Marias beschwerlicher Reise nach Bethlehem auf einem hungrigen Esel, über die Geburt des Erlösers freut, liegt aber vor allem daran, dass auch das Ende dieser Weihnachtsgeschichte eingeläutet wird, die so steingrau und dramatisch ausgedörrt ist wie die Wüste Judäas.“ (tip) DEL, H, HB, HH
F
Der Fluch – The Grudge 2 USA 2006, R: Takashi Shimizu, D: Amber Tamblyn, Teresa Palmer
„Mordlüsterne Gespenster in einem Haus in Tokio: Bei nur zehn Millionen Dollar Produktionskosten spielte der Vorgänger satte 143 Millionen ein – also müssen die Geister noch mal ran. Zur Handlung: Die junge Amerikanerin Aubrey (Amber Tamblyn, ‚Ring‘) fliegt nach Japan, um herauszufinden, was mit ihrer Schwester Karen (Sarah Michelle Gellar) passiert ist. Mit Hilfe eines Journalisten (Edison Chen) versucht sie, das Geheimnis des mysteriösen Hauses zu lüften.“ (Cinema) HB, HH, OL
Flutsch und weg USA 2006, R: Henry Anderson, David Bowers, Sam Fell
Die eingebildete Hausmaus Roddy St. James muss erst durch die Toilette in die Kanalisation gespürt werden, um dort durch die freche Girliemaus Rita zu erkennen, dass es ein Rudeltier ist und nichts in einem einsamen Käfig verloren hat. All das eklige Getier: die Mäuse, Ratten, Fliegen, Frösche, Kröten und Schnecken werden hier zu Helden. In einer parallelen Unterwelt hat sich das Ungeziefer in der Kanalisation eine Miniaturausgabe von London gebaut, in der die Towerbridge, der Piccadilly-Circus und noch viele andere Sehenswürdigkeiten aus Abfall zusammengebastelt wurden. Bei diesem Film begeistert besonders der Witz im Detail: die vielen Anspielungen, die von Filmzitaten aus African Queen und James Bond bis zu Kafka und Marcel Marceau reichen. Die Mischung aus Claymotion und Computeranimation wirkt wie aus einem Guss und die einzelnen Figuren sind so einfallsreich entworfen, dass jedes Tierchen seine unverwechselbare Persönlichkeit hat. Wer kann noch ruhigen Gewissens eine Mausefalle aufstellen, nachdem er diesen Film gesehen hat? (hip)
BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
G
Goyas Geister Spanien/USA 2006, R: Milos Forman, D: Javier Bardem, Natalie Portman, Stellan Skarsgård
„Tragische Dreiecksgeschichte um den Hofmaler Goya, seine Muse Inés und den Inquisitor Lorenzo vor dem Hintergrund zunächst der Herrschaft der katholischen Könige und dann der Besatzung durch die napoleonischen Truppen. Aus dem historischen Stoff hat Altmeister Forman einen spannungsreichen, erzählerisch allerdings etwas überladenen Film gemacht über die zwangsläufige Brutalität jeder Weltanschauung mit universellem Geltungsanspruch, sei es der Glauben oder die Vernunft.“ (tip) H, HH, HL
H
Happy Feet Australien/USA 2006, R: George Miller
„Das Animationsmusical ‚Happy Feet‘ erzählt vom jugendlichen Kaiserpinguin Mumble, der sich anders als seine Artgenossen nicht durch Gesang, sondern durch Stepptanz ausdrückt. Während die melodramatische Geschichte vom Außenseiter, der am Ende die Gemeinschaft rettet, letztlich der Konvention verhaftet bleibt, bieten die per Motion-Capture aufgenommenen originellen Choreographien einigen Unterhaltungswert, und auch der Humor kommt in den Szenen mit den fünf frechen Adelie-Pinguinen, die Mumble auf seiner Reise durch die Antarktis beleiten, nicht zu kurz.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, OL
I
Ice Cream, I Scream Türkei 2006, R: Yüksel Aksu, D: Turan Ozdemir, Nejat Altinsoy / Originalfassung mit Untertiteln
„Ali ist Eisverkäufer in der türkischen Kleinstadt Mugla. Er hasst die großen westlichen Eiscremekonzerne, die eine heftige Konkurrenz für die kleinen Eisläden darstellen. Deshalb hat sich Ali eine neue Strategie ausgedacht. Um sein Eis besser verkaufen zu können, fährt er mit seinem gelben Motorrad in die benachbarten Dörfer. Als während einem Kundengespräch sein Fahrzeug mit der gesamten Eisladung gestohlen wird, macht er sich auf einen Rachefeldzug gegen die Giganten der Eiscremeindustrie. Der türkische Regisseur Yüksel Aksu lebt selbst in Mugla. Seine Komödie über den kleinen Kaufmann, der der globalen Weltwirtschaft den Krieg erklärt, wurde mit einheimischen Laiendarstellern besetzt.“ (lycos.de) HH
J
Jackass: Nummer Zwei USA 2006, R: Jeff Tremaine, D: Johnny Knoxville, Bam Margera
„Weitere Folge von ‚Jackass‘-Episoden als Nummernrevue, die der zweifelhafte Medienstar Johnny Knoxville nach dem Prinzip größtmöglicher Selbsterniedrigung und schmerzhafter Grenzüberschreitungen initiiert. Absichtsvoll geschmacklos, brutal, infantil und widerlich, ist der Film in erster Linie erschreckend öde und ermüdend.“ (filmdienst) H, HB, OL
Jagdfieber USA 2006, R: Anthony Stacchi, Roger Allers, Jill Culton
„Der Computeranimationsfilm ‚Jagdfieber‘ erzählt vom zahmen und bequem bei der Rangerin Beth lebenden Grizzlybären Boog, der dank der unseligen Aktivitäten des chaotischen und dauerquasselnden Hirschs Elliot in die Wildnis gerät und sich dort irgendwie zurechtfinden muss. Doch die wirklich gelungenen Gags sind eher rar gesät, und auch die finale Auseinandersetzung der Tiere mit ballerfreudigen Jägern fällt enttäuschend unoriginell aus.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL,OL
L
Das Leben, das ich immer wollte Italien 2004, R: Giuseppe Piccioni, D: Luigi Lo Cascio, Sandra Ceccarelli
“Bei den Dreharbeiten zu einem herzschmerzenden Kostümfilm lernen sich Laura und Stefano kennen und kämpfen mit der Ähnlichkeit zwischen dem Leben vor und hinter der Kamera. Wunderbar der Kontrast zwischen den hochemotionalen Dialogen, die sich die beiden am Jahrhundertwende-Set aus den Herzkammern schütten, und den Niederungen des postmodernen Beziehungsclinchs. Elegant und sehr unterhaltsam lustwandelt Piccioni zwischen den beiden Erzähl- und Zeitebenen. Waren es damals die gesellschaftlichen Konventionen, gegen die die Liebenden mit glühender Leidenschaft rebellierten, stehen sie sich heute zögernd, zaudernd und in eigenen Eitelkeiten gefangen vornehmlich selbst im Weg.“ (Der Tagesspiegel) H, KI
Das Leben der Anderen Deutschland 2005, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Ulrich Mühe, Sebastian Koch
„‚Das Leben der Anderen‘ ist ein weiterer von den deutschen Filmen in diesem Frühjahr, die von jungen Regisseuren mit einer ganz erstaunlich komplexen und reifen Erzählhaltung inszeniert werden. Florian Henckel von Donnersmarcks Debütfilm handelt von einem Theater-Regisseur, der 1984 in der DDR von der Staatssicherheit beobachtet wird. Doch der heimliche Held des Films ist ausgerechnet der Stasi-Hauptmann, der diese Überwachun USA 2006, R: Oliver Stone, D: Nicolas Cage, Michael Penag leitet und sich langsam in einen Schutzengel für den Künstler verwandelt. Mit großem Ernst und Inspiration inszeniert, hat diese Geschichte nichts von der Ost-Nostalgie anderer Filme über die DDR, stattdessen ist dieses Drama zugleich hochpolitisch und mit Mitgefühl erzählt.“ (hip) H, HB, HH, KL
Lenz Schweiz/Deutschland 2006, R: Thomas Imbach Milan Peschel, Barbara Maurer
„Ein Berliner Regisseur nistet sich in einer Hütte am Fuße des Matterhorns ein und versucht, die Beziehung zu seiner Ex-Frau und seinem kleinen Sohn wieder aufleben zu lassen. Die Geschichte eines Exzentrikers in der Lebenskrise, der eine neue Chance erzwingen will und erneut an den eigenen Unzulänglichkeiten scheitert. Trotz des Sujets lassen die Regie und das exaltierte Spiel des Hauptdarstellers keine Intimität zu, sondern halten den Zuschauer auf Distanz. Dazu tragen auch zahlreiche Brüche in der Inszenierung bei, die zugleich als ironische Seitenhiebe auf die Auswüchse des Massentourismus in der Schweiz zu verstehen sind.“ (filmdienst) H
Leoparden küsst man nicht (Bringing up Baby) USA 1938, R: Howard Hawks, D: Katharine Hepburn, Cary Grant
“Zur Zeit seines Erscheines ein Flop bei Kritik und Publikum (Hawks: „Der Film hatte einen großen Fehler. Es gab keine einzige normale Figur.“), mittlerweile ein verdient anerkannter Komödienklassiker. Cary Grant, der Unnachahmliche gerät als verknöcherter Saurierforscher an die resolute, strahlende Katherine Hepburn, die unter Missbrauch von Golfschlägern, Kleidern, Automobilen und noch mehr zur Zerstörung geeigneten Artefakten der Zivilisation (sowie natürlich dem Leoparden „Baby“) dem Wissenschaftler das Leben zur Hölle und die Leinwand zur explosiven Flache wildwuchernder Gags macht. Am Ende ist Grants Lebenswerk ruiniert und er endlich ein glücklicher Mann. Damit qualifiziert sich „Bringing Up Baby“ neben der Tatsache, dass er 102 der lustigsten Minuten präsentiert, die je in Zelluloid gefasst wurden auch als eines der optimistischsten Werke in Hawks¥ Komödienschaffen: Es gibt einen (kurzfristigen) Ausweg aus der Umnachtung und er heißt Liebe.“ (25 frames) H, HH
Liebe braucht keine Ferien USA 2006, R: Nancy Meyers, D: Cameron Diaz, Kate Winslet
„‚Liebe braucht keine Ferien‘, erkennen die Londoner Journalistin Iris (Kate Winslet) und die Filmproduzentin Amanda (Cameron Diaz) aus L. A., als sie über Weihnachten ihre Häuser tauschen, um im Leben der anderen über gescheiterte Beziehungen hinwegzukommen. Die Regisseurin Nancy Meyers (“Was Frauen wollen“) bedient in ihrer überdrehten Komödie jedes Klischee um weibliche Sehnsüchte und lässt dabei ihre Hauptdarsteller Jude Law und Jack Black zu windelweichen, überzukkerten Märchenprinzen verkümmern.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, OL
Little Miss Sunshine USA 2006, R: Jonathan Dayton, Valerie Faris, D: Abigail Breslin, Greg Kinnear
„Eine schrullige amerikanische Familie, deren Mitglieder mehr oder weniger an unterschiedlichsten Varianten des ‚Amerikanischen Traums‘ gescheitert sind, reist in einem klapprigen VW-Bus quer durch die USA, damit die kleine Tochter an einem Schönheitswettbewerb teilnehmen kann. Eine wunderbar einfallsreiche Komödie in Form eines subversiven Road Movie, das ein sympathisches Hohelied auf die Familie anstimmt und vor allem auch durch die hervorragenden Darsteller vorzüglich unterhält.“ ( filmdienst) H, HB, HH, HL, KI, OL
M
Madeinusa – Das Mädchen aus den Anden Peru/Spanien 2005, R: Claudia Llosa, D: Magaly Solier, Yiliana Chong / Originalfassung mit Untertiteln
„‚Madeinusa‘ spielt in einem entlegenen Dorf in Peru und beschreibt, wie Ostern zur Orgie wird. Weil Jesus zwischen Tod und Auferstehung nichts sehen könne, sei den Menschen in dieser Zeit nahezu jede Sünde erlaubt, glauben die Bewohner - eine Sichtweise, die viel für sich hat. Die Regisseurin Claudia Llosa, 30, Nichte des Schriftstellers Mario Vargas Llosa, führt den Zuschauer durch eine so brutale wie skurrile Welt, beschreibt deren Rituale und Traditionen voller Respekt und mit sinnlicher Präzision. Hierfür erhielt sie im Oktober den Kritikerpreis beim Filmfest Hamburg. Unaufgeregt, spannend und humorvoll erzählt sie vom Befreiungskampf einer Frau , die ihr Schicksal beherzt in die eigenen Hände nimmt.“ (Der Spiegel) HH
Marie Antoinette USA 2006, R: Sofia Coppola, D: Kirsten Dunst, Jason Schwartzman
„Porträt der französischen Königin Marie Antoinette von ihrer Verlobung mit dem Dauphin und späteren König Ludwig XVI. bis hin zur Flucht des Paares aus Paris während der französischen Revolution. Regisseurin Sophia Coppola blendet soziale und politische Zusammenhänge aus und lässt sich ganz auf die subjektive Sicht ihrer Hauptfigur ein, die sich mit Kauforgien, Partys und einer schalen Affäre aus der Langeweile und der strengen Etikette flüchtet. Ohne selbst in Oberflächlichkeiten zu erstarren, werden dabei konsequent die Grenzen der dekadenten höfischen Welt reflektiert.“ (filmdienst) H, HB, HH
Mondscheinkinder Deutschland 2006, R: Manuela Stacke, D: Leonie Krahl, Lucas Calmus
„‚Mondscheinkinder‘ wie Paul sterben im Sonnenlicht: UV-Strahlen schädigen deren DNA und lassen sie unheilbar erkranken. Um dem sechsjährigen Jungen das Leben und Sterben zu erleichtern, erfindet seine zwölfjährige Schwester Lisa für ihn ein eigenes Universum im All und bereitet ihn auf die Rückkehr zu seinem fiktiven Heimatplaneten vor. Manuela Stackes verspielter und herzerweichend trauriger Kinoerstling - eine ungewöhnliche Verbindung aus Kinderfilm und Melodram - nimmt den Zuschauer mit auf eine wundersame Phantasiereise in eine Welt ohne Schwerkraft.“ (Der Spiegel) H, HB
Morgen, Findus, wird’s was geben Schweden / Dänemark / Deutschland 2005, R: Jørgen Lerdam, Anders Sørensen
„Es weihnachtet sehr im winterlichen Schweden, wo der alte Pettersson schwer damit beschäftigt ist, pünktlich zum Fest einen automatischen Weihnachtsmann für seinen kecken Kater Findus zu erfinden, denn der will nie wieder Weihnachten feiern, wenn der Weihnachtsmann nicht persönlich vorbeikommt. Zwar wurden unter der Regie von Jørgen Lerdam und Anders Sørensen Erzähl- und Animationsstil der ersten beiden Kinder-Cartoons geglättet und perfektioniert, aber wie immer bestehen die Helden auch dieses Kino-Abenteuer um Freundschaft und Hilfsbereitschaft mit Bravour und sorgen für herzerwärmendes Vorweihnachtsvergnügen.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, HL, OL
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Das Netz – Unabomber, LSD und Internet Deutschland 2003, R: Lutz Dammbeck
Geben Sie die Worte Unabomber, LSD und Internet zusammen in eine Suchmaschine in eben jenem Internet ein und Sie finden die abenteuerlichsten Verbindungen. Genau dies scheint der Leipziger Regisseur Lutz Dammbeck gemacht zu haben, aber weil er daraus einen Film gebastelt hat, der zwangsläufig linear erzählt, musste er zumindest die Illusion einer stringenten, von A über B nach C führenden Recherche schaffen. Manchmal droht er dabei in die Nähe von abstrusen Verschwörungstheorien zu geraten oder zum akademisch eitlen Namedropping zu verkommen, wenn etwa Gödel, Adorno und Wittgenstein ziemlich bemüht heranzitiert werden. Aber dann doziert der über 90-jährige Physiker und Philosoph Heinz von Foerster so scharfsinnig über die Metaphysik der weltweiten Maschinensysteme, während ihm seine mexikanische Putzfrau dabei über die Schulter schaut, dass man von dieser grandiosen Momentaufnahme schlicht hingerissen wird. (hip) HH
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Ode an die Freude (Oda do radosci) Polen 2005, R: Anna Kazejak-Dawid, Jan Komasa, Maciej Migas, D: Malgorzata Buczkowska, Piotr Glowacki / Originalfassung mit Untertiteln
„Ob in Schlesien, Warschau oder Pommern, es scheint, als beschäftigen die jungen Leute heute überall ähnliche Probleme. Alle zieht es in die Ferne, wenn es auch nur für die Dauer des Studiums ist. Abschied und Rückkehr bestimmen ihr Leben. Und wenn sie sich in der neuen wie alten Heimat eine Existenz aufgebaut haben, wartet eine unsichere Zukunft auf sie: für Aga mit einem Friseursalon in Schlesien, für Michal als Hip-Hopper in Warschau und für Victor in der Fischräucherei in Pommern. Ein Gesellschaftsdrama in drei Episoden und von drei verschiedenen Regisseuren.“ (Kino 46) H, HL
Oh je, Du Fröhliche! USA 2006, R: Paul Feig, D: Lewis Black, Wilmer Valderrama
Fünf Kids verbringen Weihnachten etwas anders als geplant in Paul Feigs amüsantem Hohelied auf Familie und Freundschaft. Kevin nicht ganz allein unterwegs! Nach seinem Independent-Drama „I Am David“ wendet sich Paul Feig lockerem Familien-Entertainment zu und schickt seine routiniert agierenden Kinderstars auf eine weihnachtliche Winter-Odyssee. Im stimmigen Feelgood-Ambiente mit wohl platzierten Pointen setzt sich schließlich wieder einmal die Weisheit durch, dass nicht wichtig ist, wie man Weihnachten feiert, sondern nur mit wem.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH
Oh, wie schön ist Panama Deutschland 2006, R: Martin Otevrel
„Erste Verfilmung des Klassikers von Janosch über den kleinen Tiger und den kleinen Bär, die sich auf die Reise nach Panama machen, um festzustellen, dass es nirgends schöner ist als daheim. Sehr eng hält sich Regisseur Martin Otrevel (Janosch-erfahren mit ‚Papa Löwe und seine glücklichen Kinder‘) bei der ersten Verfilmung der längst zum Klassiker avancierten Kindergeschichte von Janosch aus dem Jahr 1978 an die Vorlage. Der Film besticht durch seine absolut kindgerechte Erzählung und den zeitlosen Charme der Figuren und Geschichte. Als Sprecher für die Hauptfiguren konnten die Top-Stars Til Schweiger und Anke Engelke gewonnen werden, die u.a. von den Comedians Mirko Nontschew und Ralf Schmitz unterstützt werden.“ (Blickpunkt:Film) H, HH
Offset Deutschland/Frankreich/Schweiz 2006, OmU, R: PDidi Danquart, D: Alexandra Maria Lara, Felix Klare
“Eine Offset-Druckmaschine, die von einem deutschen Ingenieur in einem rumänischen Betrieb aufgestellt und gewartet wird, ist äußerer Anlass für Missstimmungen zwischen allen Beteiligten. Der wahre Grund ist jedoch, dass der Deutsche dem rumänischen Auftraggeber die Geliebte, seine Sekretärin, auszuspannen droht. Mischung aus Liebesgeschichte, Psychodrama und Kultur-Tragikomödie, die die Motivation ihrer Charaktere nicht eindeutig zu vermitteln versteht. Durch das ausgezeichnete Spiel und die erlesene Fotografie entwickelt der Film dennoch Unterhaltungswert.“ (filmdienst) HB
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Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders Deutschland 2006, R: Tom Tykwer, D: Ben Whishaw, Dustin Hoffman
Tykwer hat das Paris des 18. Jahrhunderts in grandiosen Bildern lebendig werden lassen. Aber die Geschichte, die er erzählt, bleibt düster und brutal. Er hat auch einen verschwenderisch ausgestatteten Kostümfilm inszeniert, in dem 1000 Komparsen sich bei der Hinrichtungsszene die Kleider vom Leib reißen und sich orgiastisch miteinander vergnügen. Nicht nur bei dieser Sequenz, die Tykwer weder prüde noch obszön inszenierte, erweist er sich als ein stilsicherer Filmemacher, der so kreativ ist, dass er auch bei solch einer aufwendigen Literaturverfilmung seine eigene Duftmarke nicht verliert. (hip) H, HB, HH
Peer Gynt Deutschland 2006, R: Uwe Janson, D: Robert Stadlober, Susanne-Marie Wrage
„Lebenshunger sowie die Sehnsucht nach Unsterblichkeit und Selbstverwirklichung führen einen Bauernburschen an die Grenzen des eigenen Ichs. Erst in der Fremde findet er zu sich selbst und ist bereit, die Gegebenheiten des Lebens zu akzeptieren. Auf Kinolänge verdichtete Version eines zweiteiligen Fernsehfilms nach dem aus einem norwegischen Volksmärchen entstandenen Theaterstück. Trotz namhafter Darsteller und unverkennbarer inszenatorischer Ambitionen enttäuscht der Film, weil er die Tiefe des Stücks dem Charme des Verfalls opfert und die emotionalen Abgründe mehr behauptet als nachvollziehbar macht.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL
Planet der Vampire Italien /Spanien 1965, R: Mario Bava, D: Barry Sullivan, Norma Bengell
„Bavas erster und einziger Ausflug ins Weltall ist praktisch in Vergessenheit geraten. Völlig zu Unrecht, denn ‚Planet der Vampire‘ begeistert durch atmosphärische Dichte und hat das Zeug zu einer echten Stil-Ikone der Sixties. Nach der Landung der zwei Raumschiffe Galliot und Argos auf einem düsteren Planeten werden einige Mannschaftsmitglieder der Argos von einer fremden Macht ergriffen, und dann wird die Besatzung der Galliot tot in ihrem Raumschiff aufgefunden. Es scheint, als ob sie sich gegenseitig getötet hätten. Doch die Angelegenheit wird noch mysteriöser als einige Leichen verschwinden, und dann lebend wieder auftauchen.“ (b-movie) HH
Play Your Own Thing – Eine Geschichte des Jazz in Europa Deutschland/Dänemark/Schweiz/Norwegen/Finnland 2006, R: Julian Benedikt
„In seinem dritten Film über Jazz richtet Julian Benedikt seinen Blick auf Europa. Ein weites Feld, wie sich zeigt; entsprechend prall gefüllt ist der Film mit Konzertszenen, Archivbildern und Interviews mit Größen wie Juliette Gréco, Albert Mangelsdorff oder Palle Mikkelborg. Leichter als mit Worten überträgt sich die Faszination am Jazz allerdings oft angesichts der Musiker in Aktion - in Gestalt von bizarren Freejazz-Improvisationen bis hin zur Live-Sessions im DDR-Fernsehen.“ (tip) H, OL
Privatleben Frankreich/Italien 1961, R: Louis Malle, D: Brigitte Bardot, Marcello Mastroianni
„Brigitte Bardot als Darstellerin und zugleich als Thema eines Films: Eine junge attraktive Frau steigt zum Star auf, wird das Idol der Massen und verfällt unentrinnbarer Einsamkeit. Der formal bemerkenswerte Film huldigt einem damals neuartigen Bardot-Mythos: indem er die Skandal-Heldin zum Opfer der sensationsgierigen Gesellschaft erklärt, verkündet er ihre persönliche Unschuld.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Pulse – Du bist tot, bevor Du stirbst USA 2006, R: Jim Sonzero, D: Kristen Bell, Ian Somerhalder
„Schon wieder ein amerikanischer Horrorfilm nach japanischem Vorbild. Schon wieder hopsen flirrige Geisterwesen aus dem Computer und treiben knackige junge Twens in den Tod. Ein seelenloser Mainstream-Grusel Film in steriler Werbeclip-Ästhetik und ohne Biss. So unecht wie ein Motörhead-T-Shirt im Vintage-Look von ‚H&M‘.“ (tip) H, HB, HH
R
Die Reise ins Glück Deutschland 2004, R: Wenzel Storch, D: Jürgen Höhne, Jasmin Harnau
“Die Reise ins Glück“ ist eine Phantasmagorie, die nur der eigenen Traum- oder besser Trip-Logik folgt, denn Wenzel Storch hat sich durch die Verformungen der Realität bei LSD-Räuschen inspirieren lassen. Wenzel Storch ist ein begnadeter Tüftler, der wahre Kunstwerke aus Krempel und Schrott basteln kann. So etwa das ebenso riesig wie gemütlich wirkende Schneckenschiff, in dem Kapitän Gustav mit seiner glücklichen Großfamilie und einer Crew, die aus Tieren, schwarzen Eingeborenen und einem „steinalten, kurzsichtigen Roboter“ besteht, herumschippert. Dies ist eine schöne Rarität: ein radikaler Experimentalfilm, der das Publikum amüsiert, erstaunt und unterhält. Die Räusche von Wenzel Storch müssen sehr angenehm sein. (hip) HB
S
The Saddest Music in the World Kanada 2003, R: Guy Maddin, D: Isabella Rossellini, Mark McKinney
Mit „The Saddest Music in the World“ hat Maddin ein Musical aus der Zeit der Depressionsjahre gezaubert. Kurz vor der Aufhebung der Prohibition in den USA schwimmt ganz Kanada zwar in Alkohol, aber dennoch wurde Winnipeg schon im vierten Jahr von der Londoner Times als „die Welthauptstadt der Sorgen“ ausgezeichnet. Deshalb veranstaltet die Brauereibesitzerin Lady Port-Huntly (Isabella Rossellini) einen Wettbewerb, bei dem die „traurigste Musik der Welt“ prämiert werden soll. Diese hyperpathetische Erzählung basiert auf einem Werk des Schriftstellers Kazuo Ishiguro – und ist natürlich ein großer Witz. Und dieser ist um so komischer, weil Maddin ihn scheinbar ernsthaft in Szene setzt. Eine Komödie ohne Pointen, ohne Gags und komisches Timing. Die Schauspieler spielen die lächerlichsten Szenen ohne ein Augenzwinkern – und Isabella Rossellini tanzt im tragischen Finale ekstatisch auf ihren mit Bier gefüllten Glasbeinen. (hip) HH
Santa Clause 3 USA 2006, R: Michael Lembeck, D: Tim Allen, Elizabeth Mitchell
„Die Vorgänger von 1994 und 2002 zogen ihren Reiz daraus, dass ein Mann aus der realen Welt (Tim Allen) zum Santa Clause in der Märchenwelt am Nordpol wird. Dieser Reiz ist im dritten Teil nicht mehr vorhanden, hier geht es um den witzlosen Streit von Santa und seinem Widersacher Jack Frost, ausgetragen vor kitschigen Billigkulissen. Wer’s unbedingt sehen will, sollte bis zum Schluss im Kino sitzen bleiben: die Outtakes im Abspann sind das Beste.“ (Cinema) H, HB, HH
Scoop – Der Knüller Großbritannien/USA 2006, R: Woody Allen, D: Scarlett Johansson, Woody Allen
„‚Scoop‘ wäre ein klassischer Murder-Mystery, wären da nicht Sid und Sondra, Woody Allen und seine ideale Partnerin Scarlett Johansson, die sich als angebliches Vater-und-Tochter-Paar zusammentun, um in der feinen englischen Gesellschaft einem Serienkiller auf die Spur zu kommen. Es ist Woody Allens lustigster Film seit langem, auch wenn er keinen Kalauer auslässt. Als linkshändiger Magier verbreitet der bald 71-Jährige so viel altmodischen Charme, dass man die vielen schwergängigen Allen-Filme der vergangenen Jahre mit ihrer aufgesetzten Erotik – den letzten, den brillanten ‚Match Point‘ natürlich ausgenommen – schnell wieder vergisst.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH,OL
Severance Großbritannien 2006, R: Christopher Smith, D: Danny Dyer, Laura Harris
„Hatte Regisseur Christopher Smith bereits mit ‚Creep‘ ein beachtlich inszeniertes, dramaturgisch aber eher schlichtes Horrordebüt abgeliefert, gelingt ihm mit seinem Beitrag zum schwer angesagten Survival-Splatterkino Außergewöhnliches. Während brutale Folter- und Tötungssequenzen Panikgefühle heraufbeschwören, sorgt das formidable Ensemble mit britischem Humor und stereotypem Bürohengst-Habitus für eine urkomische Grundstimmung – als würde ‚Stromberg‘ im ‚Hostel‘ Urlaub machen. Da kommt es vor, dass man zunächst heftig mitleidet, wenn der Gruppenstreber in eine Bärenfalle tappt, kurz darauf aber Lachtränen vergießt, weil die Kühllagerung des abgetrennten Beines bizarre Schwierigkeiten bereitet. Ein/ Originalfassung mit Untertitelnen besseren Beleg für das unterhaltsame Angstlust-Prinzip des Horrorfilms kann man sich kaum wünschen.“ (Cinema) H, HB, HH
Shortbus USA 2006, R: John Cameron Mitchell, D: Raphael Barker, Lindsay Beamish
„‚Shortbus‘ ist eine Filmreise ins Wunderland der körperlichen Liebe, die der US-Regisseur John Cameron Mitchell rund um den New Yorker Privatclub Shortbus inszeniert hat. In dem Etablissement treffen sich allerlei experimentierfreudige Männer und Frauen, die auf sexuelle Selbstverwirklichung hoffen, weil sie von kleineren Nöten gepeinigt werden. Gleich zu Beginn sieht man etwa einem Paar dabei zu, wie es sich durch eine Art Hochleistungs-Kamasutra vögelt; eine Domina quält in einem Apartment mit Blick auf Ground Zero einen reichen jungen Schnösel; und ein junger Schwuler besorgt es sich selbst, indem er sich so lange verbiegt, bis er seinen Penis in den eigenen Mund befördert hat. Derlei amüsante Sensationen präsentiert Mitchell ohne Scheu vor pornografischen Bildern, aber mit umwerfendem Charme – frei nach der Devise: Befreie deine Triebe, dein Hirn wird folgen!“ (Der Spiegel) H, HH
7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug Deutschland 2006, R: Sven Unterwaldt jr., D: Otto Waalkes, Mirco Nontschew
„‚Der Wald ist nicht genug‘ für die debilen Gnome, die vor zwei Jahren fast sieben Millionen Zuschauer in die deutschen Kinos lockten. Im Fortsetzungsfilm soll ausgerechnet der einfältigste aller Zipfelmützenträger (gespielt von Otto Waalkes) die Zwerge gegen Rumpelstilzchen in den Kampf um Schneewittchens Kind führen. Der wüste Märchenmix setzt auf das bewährte All-Star-Team deutscher Komiker, doch statt der anarchischen Ausgelassenheit des ersten Teils breitet sich langatmige Einfallslosigkeit aus. Selten wirkte Dummheit auf der Leinwand so ermüdend.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, HL,OL
Sommer der Liebe Deutschland 1990 - 92 R: Wenzel Storch, D: Jürgen Höhne
“Als hätten die Monty Pythons LSD gefuttert“ schrieb der „tip“ zu diesem Film, aber einige Göttinger Frauen fanden ihn gar nicht witzig: Im August 1992 entwendete die Frauen/Lesbengruppe „Die Wilden Spulen“ eine Kopie von Wenzel Storchs „Sommer der Liebe“ aus dem Göttinger Kino Lumiere. Obwohl die Kritik den Film unter anderem als „deutschen Kultfilm des Jahres“ und „schräge Hommage an die 70er Jahre“ feierte, wollen die Frauen die öffentliche Aufführung des Filmes verhindern. In der Erklärung der Gruppe heißt es, das Werk sei „ein schlechter, pubertärer, sexistischer, brutaler, rassistischer und dummer Film“. Eine bessere Werbung konnte sich Wenzel Storch kaum wünschen. (hip) HB
Sommer 04 Deutschland 2005, R: Stefan Krohmer, D: Martina Gedeck, Robert Seeliger
„Während der Sommerferien an der Schlei in Schleswig-Holstein fühlt sich eine etwa 40-jährige Frau für die frühreife Freundin des Sohnes verantwortlich, will sie vor den angeblichen Avancen eines Amerikaners schützen und verliebt sich selbst in ihn. Daraus entwickelt sich ein komplexes Familiendrama um die Grenzen von Moral, Schuld und Liebe; was in leichter Ferienatmosphäre beginnt, endet tragisch. Hervorragend gespielt und eindrucksvoll fotografiert, verbindet der anspielungs- und bedeutungsreiche Film die Nonchalance und Beiläufigkeit des französisches Kinos mit einer tiefgründigen Reflexion über das Sexuelle als treibende Kraft im menschlichen und sozialen Leben sowie das Schweigen und die Unaufrichtigkeit im Umgang der Generationen.“ (filmdienst) HB, OL
Alles Super 8 Zehn Filmemacher haben vom Filmbüro eine Super 8-Filmrolle von ca. 3 Minuten Länge bekommen und belichtet.Auf Musiker, Filmemacher und Publikum wartet ein spannender, unterhaltsamer und vor allem nicht wiederholbarer Kinoabend.
Die Filme werden bei ihrer erstmaligen Aufführung von Brmer Musikern live begleitet. (Kino 46) HB
T
Der Teufel trägt Prada USA 2006, R: David Frankel, D: Meryl Streep, Anne Hathaway
„Lauren Weisbergers gleichnamiger Bestseller aus dem Jahr 2003 erschütterte weder die Welt der Mode, noch geriet die Bücherwelt aus den Fugen, aber die meisten Fashion-Victims krochen Weisberger auf den Leim. Viel pfiffiger als die selbstmitleidgetränkte ‚Abrechnung‘ zwischen Buchdeckeln ist die Leinwandversion. Im Film spielt die erst 23-jährige Anne Hathaway einen Trampel, der keinen Schimmer hat von Mode. Die Pomeranze bewirbt sich beim Modemagazin ‚Runway‘ und wird von der Chefredaktorin, der teuflischen Miranda Priestly, als zweite Assistentin angestellt. Es beginnt ein Martyrium, denn Mirandas Eleganz ist gnadenlos. Meryl Streep ist satanisch gut in der Titelrolle, und Anne Hathaway ist ganz bezaubernd. Die Haute-Couture-Roben und -Kostüme, unerschwinglich für unsereiner, sind ein Gedicht.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, HL, OL
TKKG – Das Geheimnis um die rätselhafte Mind-Machine Deutschland 2006, R: Tomy Wigand, D: Svea Bein, Lukas Eichhammer
„Die Hobbydetektive Tim, Karl, Klößchen und Gaby alias TKKG schreiten ein, als ein genialischer Mitschüler die ‚rätselhafte Mind-Machine‘ erfindet: eine gefährliche EEG-Apparatur wie aus Frankensteins Labor, mittels derer auch aus Unbegabten neue Einsteins werden. Tomy Wigands Verfilmung der Hörspielserie von 1979 bietet zeitgemäßes, erfrischendes Jugendkino, das die unsägliche TV-Adaption von 1985 vergessen lässt. Neben den Jungschauspielern überzeugen u.a. Jürgen Vogel, Ulrich Noethen und Jeanette Hain in Nebenrollen.“ (tip) HB
Die Trash-Cineasten Deutschland 2005, R: Egon Bunne
„In dieser Dokumentation kommen Filmclub-Aktivisten, Videothekenbesitzer, Besucher von Sammlerbörsen und Filmwissenschaftler zu Wort, die ihre filmischen Vorlieben als Plädoyer für ein kulturelles Potenzial verstehen, das mit dem Siegeszug des Hollywood-Kinos verschüttet wurde.“ (Kino 46) HB
V
Vitus Schweiz 2005, R: Fredi M. Murer, D: Teo Gheorghiu, Bruno Ganz
„Ein hochbegabter Junge, dessen Karriere als Pianist von seiner ehrgeizigen Mutter forciert wird, findet eine kindgerechte Rückzugsmöglichkeit bei seinem erdverbundenen Großvater, der auch noch zu ihm hält, als er durch einen Sturz vom Balkon zum „normalen“ Kind wird. Die mit märchenhaften Untertönen konventionell erzählte Geschichte einer Menschwerdung mit geschliffenen Dialogen und eindrucksvollen schauspielerischen Leistungen. Eine Liebeserklärung an die Kindheit und die Musik.“ (filmdienst) HB, HH
W
Wer früher stirbt, ist länger tot Deutschland 2006, R: Marcus Rosenmüller, D: Markus Krojer, Jule Ronsted
„In einem Dorf in Bayern hört der elfjährige Sebastian, dessen Mutter vor Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, die Erwachsenen oft über den Tod reden. Sie denken sich nicht viel dabei. Sebastian denkt sich zuviel dabei. Aus dieser Diskrepanz entwickelt Markus Rosenmüller seine Komödie „Wer früher stirbt, ist länger tot“. Sebastian (Markus Krojer) will an der Welt wiedergutmachen, was der Tod an ihr anrichtet. Einen überfahrenen Hasen setzt er unter Strom, dem Vater, der in seinem Witwerleben nicht froh wird, sucht er eine neue Frau. Leider liest er die Zeichen vom Himmel verkehrt und setzt auf die falsche Nachbarin. Aus dem Radio erfährt Sebastian schließlich das Geheimnis der Unsterblichkeit: Die Stromgitarre hat schon Jimi Hendrix am Nachleben erhalten. Mit zerschundenen Fingern spielt Sebastian also weiter Schicksal. „Wer früher stirbt, ist länger tot“ überzeugt durch eine profunde Logik, in die viele bayerische Überlebensweisheiten gemischt sind. Das lokale Idiom trägt entscheidend zum Charme des Films bei.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) HB, HH, KL
Winterreise Deutschland 2006, R: Hans Steinbichler, D: Josef Bierbichler, Sibel Kekilli
„‚Winterreise‘ ist ein grandioser, aber auch anstrengender filmischer Höllentrip ins Hirn eines allmählich irre werdenden bayerischen Kleinunternehmers. Der ruppige, böse, aber auch charmante Mann wird vom Schauspieler Josef Bierbichler naturgemäß kraftstrotzend und nach allen Regeln der Seelenzerwühlungskunst dargestellt. Man hört viel Schubert-Musik und sieht tolle Bilder von bayerischen Schneelandschaften. „Winterreise“ ist aber auch eine schwelgerische Vergnügungsreise nach Afrika, weil der von kenianV
ischen Gangstern übers Ohr gehauene Held auf der Jagd nach seinem Geld mit einer jungen Begleiterin (Sibel Kekilli) eben dorthin aufbricht. Das gibt dem Regisseur Hans Steinbichler Gelegenheit, viele aufregende afrikanische Slum-Ansichten und Berglandschaften zu zeigen und auch wüsten Kitsch. Das stört aber nicht weiter in dieser großartig eigensinnigen und poetisch durchgeknallten Tragödie eines lächerlichen Mannes.“ (Der Spiegel) H, HB
Wo ist Fred? Deutschland 2006. R: Anno Saul, R: Til Schweiger, Jürgen Vogel
„Der fitte Bauarbeiter Fred (Til Schweiger) gibt sich als Behinderter aus, um einen signierten Basketball für den flegelhaften Sohn seiner Freundin zu ergattern. Mit Jürgen Vogel als prolligem Sidekick findet sich Schweiger in einer Serie von Behinderten-Slapsticknummern wieder. Als Vorbild dienen amerikanische bad taste-Komödien, aber weder ihr Witz noch ihre Schärfe werden erreicht.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, OL
Wolf Creek Australien 2005, R: Greg McLean, D: John Jarratt, Cassandra Magrath / Originalfassung mit Untertiteln
“Drei Urlauber erhalten nach einer Autopanne in den Outbacks von Australien Hilfe von einem kauzigen Einheimischen, der sich bald schon als sadistischer Mörder erweist. Handelsüblicher Slasherfilm vor der Kulisse der australischen Landschaft, der dramaturgisch schnell ermüdet. Formal nicht ohne Reiz, weil er durchaus geschickt eine suggestive Stimmung des Unbehagens aufzubauen weiß.“ (filmdienst) HB