„Dummheit ist leider nicht strafbar“

UNIKAT Seit 1956 schreibt Ponkie für die Münchner Abendzeitung. Die steht vor dem Aus. Ponkie bleibt gelassen

Die Journalistin: Ilse Kümpfel-Schliekmann alias Ponkie arbeitet seit 1956 für die Münchner Abendzeitung. Sie ist Kritikerin und Kolumnistin. Antiquarisch sind einige Bücher, in denen ihre Glossen nachgedruckt wurden, zu erhalten. Wir empfehlen: „Das böse München“, „Wo bleibt das Positive“ und „Bayern vorn“.

Die Münchner Abendzeitung: wurde 1948 als Boulevardzeitung gegründet – ursprünglich unterm Dach mit der Süddeutschen. Jahrzehntelang wurde der intellektuelle Boulevardjournalismus der AZ auch von Linken goutiert. Im März meldete die Zeitung Insolvenz an.

GESPRÄCH ANNA BIANCA KRAUSE
UND WALTRAUD SCHWAB
FOTO THOMAS DASHUBER

Ponkie heißt eigentlich Ilse Kümpfel-Schliekmann und schreibt auch mit 88 Jahren fast täglich Fernsehkritiken für die Münchner Abendzeitung, die AZ. Das Boulevardblatt hat Insolvenz angemeldet. Ponkie lebt in einem kleinen Einfamilienhaus in München-Solln, das sie, weil’s mit dem Gehen nicht so klappt, selten verlässt: „Ich bin eine Krückstockalte.“ Im wilden Garten bietet sie Tee und Brezeln an. Auf einem Stuhl schlafen zwei Katzen.

sonntaz: Wir haben heute noch die AZ gekauft. Drei Fernsehkritiken von Ihnen sind drin. Wir wissen jetzt, wie Sie Ihr Wochenende verbracht haben.

Ponkie: Na ja, es heißt zwar Nachtkritik, aber wenn es – wie beim „Tatort“ – am Montag in der Zeitung stehen soll, schickt man mir vorab DVDs. So sieht’s aus mit der Aktualität. Der Zeitdruck von früher ist auch weg.

Es klingt, als bedauerten Sie’s.

Ich bin eigentlich ein Langsamdenker und ein Langsamschreiber, arbeite aber in einer Schnellzeitung. Wenn ich keinen Druck habe, muss ich mir selbst welchen machen. Früher bin ich vom Kino in die Redaktion gerast und da stand schon einer hinter mir und sagte: Gib die erste Seite, sie muss in die Setzerei.

Seit 58 Jahren schreiben Sie für die Abendzeitung. Sie haben deren Aufs und Abs erlebt.

Es gab Zeiten, da war die Abendzeitung in einer Kampfstellung. Als es wichtig war, Strauß zu verhindern, da wurde es sehr bös.

Wie meinen Sie das?

Wenn ich eine böse Glosse geschrieben habe, etwa über einen Redakteur vom Bayrischen Rundfunk, vom BR, der mit dem besoffenen Strauß noch ein Interview machte. Man hat mich umarmt dafür. In Bayern war es doch üblich, dass die CSU den BR als ihr Eigentum angesehen hat, und der BR hat das zeitweilig auch geglaubt. Da waren wir in der Abendzeitung in Kampfstellung. Wir waren halt linksliberal, und das ist bei den Schwarzen unbeliebt.

Aber auch für Linksliberale ist es nicht selbstverständlich, Personen direkt anzugehen.

Lobhudeln kann jeder. Ich hätte mich nicht so verbiegen können.

Sind Sie also das gute Gewissen des Münchner Boulevardblatts?

Früher hatte ich das Feedback von den Leserbriefen. Die waren entweder so, dass die Schreiber mich vom Fernsehturm schmeißen wollten, oder es waren Fans. Wie das heute ankommt, weiß ich nicht. Bei Jüngeren hat sich alles aufs Internet verlagert, aber diese Bräuche von der Facebook-Kundschaft kenne ich nicht.

Werden Sie heute noch beschimpft?

Selten. Früher bekam ich Briefe in Stößen. Damals waren viele anonym. Heute schicken sie E-Mails und die Arschlochwörter sind mit Namen signiert.

Es ist sehr ungewöhnlich, dass jemand so lange für eine Zeitung schreibt.

Ich habe die ganze Politik hautnah mitgekriegt. Ich hatte ja am Anfang noch drei kleine Kinder.

Alleinerziehend?

Ab den sechziger Jahren schon. Und wenn man drei Kinder allein großzieht, dann kriegt man Politik hautnah mit, wenn es etwa um Kindergärten geht oder die Familienpolitik, die in Bayern sehr rigide war, weil es ein Katholenland ist.

58 Jahre sind Sie aktive Kritikerin. Sind Sie eine Legende?

Ich weiß nicht, was daran legendär sein soll. Wenn man etwas lange macht, dann sammelt sich halt Kalk an.

Wenn man in München aber „Ponkie“ sagt, kann jeder mit dem Namen was anfangen.

Vielleicht liegt es daran, dass ich Fernsehkritiken mache. Obwohl, eigentlich denkt man, jüngere Leute schauen gar kein Fernsehen mehr, die hängen doch am Netz. Meine Enkel hängen auch nur am Netz.

Sinkt also nicht nur der Stern der Abendzeitung, sondern auch der des Kritikers?

Kommt mir so vor.

War die Kritikerszene früher wie eine Familie?

Also die waren in erster Linie Individualisten. Aber wir haben uns gut amüsiert. An manchen Samstagen, als Karsten Peters Feuilletonchef war, haben sich die Kollegen ganz gern hier im Garten versammelt, haben rumkrakeelt, Bier getrunken, Tischtennismeisterschaften ausgetragen. Oder der Karsten Peters hat mit dem Filmkritiker Helmut Fischer, später Monaco Franze, den „Blauen Bock“ angeschaut. Sie wollten sich amüsieren über den Mist, den der Heinz Schenk von sich gab. Die haben sich am Boden gewälzt. Dann sagt der Karsten Peters zu mir: Also, da schreibst jetzt a Kritik, der Schenk ist dran. Und ich: Nur über meine Leich. Sagt der: Dann mach ich’s selber.

Waren Sie in der AZ von Anfang an die Figur Ponkie?

Was gelernt habe ich unter Dorothea Federschmidt. Die hat ein wunderbares Feuilleton gemacht. Sie sah wie ein alter Indianer aus.

Hieß ja auch Federschmidt. Aber wir fragten nach Ihren Anfängen als Kritikerin.

Das war in Berlin. Der Vater eines Kommilitonen hat nach dem Krieg mehrere Kinos unterhalten. Sein Sohn sollte Kritiken für die sogenannten Tradeshows schreiben, aufschreiben, was im Film vorkommt und ob er läuft oder nicht. Mein Kommilitone sagte: Du rennst doch immer ins Kino, mach du.

So wurden Sie Filmkritikerin?

Erst nachdem es zum ersten Krach kam. Ich schrieb eine Kritik sinngemäß so: Ein Scheißdreck, der läuft nie. War aber ein Irrtum, denn der Film hieß „Schwarzwaldmädel“ – ein furchtbarer Schinken. So kam das, dass ich ihm sagte, ich will keine Inhaltsangaben liefern, sondern sagen, was das für ein Mist ist.

Waren Sie da schon „Ponkie“?

Ich hab das im Studium gelesen, dass man einen griffigen Namen braucht, wenn was hängen bleiben soll. Und Ponkie war halt mein Spitzname.

Was haben Sie damals studiert?

Zeitungswissenschaft und Geschichte. Ich hab direkt nach dem Krieg studiert. Das kann man keinem nachvollziehbar machen, was das bedeutet. Wir hatten davor zwölf Jahre Pause. Wir mussten alles nachholen, was im Ausland in der Zeit passierte, französische Filme, amerikanische Filme, italienischer Neorealismus – das mussten wir nach dem Krieg erst mal inhalieren, wir haben Filme aufgesaugt wie Schwämme.

Sie waren 19 Jahre, als die Nazizeit zu Ende war. Die haben Sie mehr oder weniger in der inneren Emigration verbracht.

Es kam wahnsinnig aufs Elternhaus und die Schule an. Ich war auf einem evangelischen Gymnasium, das verstaatlicht wurde. Vorher waren da nur liberale Lehrer, dann kamen Nazilehrer dazu, aber man wusste, mit wem man es zu tun hatte. Die wollten immer, dass wir in den BDM gehen. Meine Mutter lehnte das ab. Der Hitler war ihr zuwider. Sie hat ihn einen Malerwaschl und Rumtreiber genannt, das war sozialer Hochmut von ihr. Sozialer Hochmut war das Motiv vieler aus dem Bürgertum, aber es hat uns in die richtige Richtung geschoben. Ich bin 1926 geboren, ich hatte noch Zugang zu freiem Denken. Wer aber damit tagaus, tagein zu tun hatte, weil seine Eltern Nazis waren oder weil er, wie Hardy Krüger, in einer nationalsozialistischen Kaderschule war, der hatte dann eine wahnsinnige Mühe. Der war als Pubertätsmensch dieser Ideologie fast hilflos ausgeliefert, einem Dreck, den man schwer wieder loswird.

Die Art, wie Sie schreiben – kritisch, bissig, aufklärerisch –, hat das mit der deutschen Geschichte zu tun?

Als das, was die Nazis verbrochen haben, ans Tageslicht kam, wusste man, dass man das freie Denken verteidigen muss. Allein, die Pressefreiheit war etwas, das es zwölf Jahre nicht gab. Auch dieses bodenlose Geschichtsbild, dieses Herrenmenschentum, die Gedankendiktatur. Neulich hat es der Werner Schneyder auch wieder thematisiert: Wenn einer ein Volk zwingen kann, diesen saudummen Gruß „Heil Hitler!“ zu schreien, jeden Tag, das ist pervers, das ist unerträglich.

Sagten Sie auch „Heil Hitler!“?

Wir haben „Littler“ genuschelt.

Mr. Hilter bei Monty Python.

Wenn es nicht so traurig gewesen wäre, wäre es für uns auch ein Monty-Python-Film gewesen.

Wie muss man sich die Arbeit einer Kritikerin so kurz nach der Nazizeit vorstellen?

Die Auswahl der Filme, die wir propagierten, sagt was über unsere Aufgabe. Der Wolfgang Staudte hat nach dem Krieg die wichtigsten Filme gemacht, wie „Die Mörder sind unter uns“. Niemand wollte sie sehen. Stattdessen „Schwarzwaldmädel“, diese Fluchtfilme, Heile-Welt-Filme. Man kann sagen, heile Welt ist nichts Böses, aber zu der Zeit war es was Böses. Weil’s verlogen war.

Die Städte waren in Trümmern.

Und da macht Staudte den Film „Die Mörder sind unter uns“ und bekommt unverschämte Anwürfe. Schänder, Nestbeschmutzer, das kam aus solchen Untiefen von Dummheit. Dummheit ist leider nicht strafbar.

War die Bedeutung eines Kritikers damals größer als heute?

Ja, weil Meinung war auch Gesinnung. Ich erinnere mich an Debatten in Filmclubs, man hätte doch Anspruch auf heile Welt. Den Anspruch, fand ich, konnte man nach 45 nicht haben. Da will ich erst einmal wissen, was gelaufen ist. Mit dieser Meinung waren wir aber ’ne Minderheit.

Sie waren Film-, Fernseh- und Theaterkritikerin, Glossenschreiberin. War das normal oder waren Sie ein Unikat?

Das war nicht normal. Aber Tucholsky hat auch alles gemischt.

Der war aber auch ein Unikat.

Kritiker ist so ein Sammelberuf für Literaten.

Das ist es: Sie sind eine Literatin, Tucholsky war ein Literat.

Als Kritiker muss man auch Literat sein. Weil man stilbildend ist. Das habe ich an den Journalistenschulen versucht zu erklären. Ich kann nicht wie Gelehrte schreiben: wissenschaftlich richtig, aber langweilig, das kommt am Küchentisch nicht an.

Hätten Sie gerne Romane geschrieben, das große Format?

Dazu hatte ich keine Zeit mit drei Kindern. Die Frauen sollen Kinder und Haushalt machen, und wenn sie dann noch einen Beruf haben wollten, sollte das nebenbei mitlaufen. So ein bisschen Schreiben halt. Ich bin eigentlich dreißig Jahre lang immer nur in Hetze gewesen. Wo sind die Kinder? Was machen sie? In welche Schule, was hat der wieder angestellt? Und dann sollte man trotzdem funktionieren. Da steckt das Familienbild der CSU dahinter, das regt mich wahnsinnig auf.

In einer Glosse schreiben Sie: „Wer Emanze sagt, meint hässliche blöde Kuh – wobei ihn besonders ärgert, dass sie kein dummes Schaf ist. Das Wort klingt nach Emma, Amazone, Lanze, Wanze und ranzig (manche denken auch noch Schwanz dazu – aber das ist ihr Problem).“ – Haben Sie Ihre Erfahrungen als alleinerziehende Frau, die ein Einkommen erwirtschaften muss, zur Feministin gemacht?

Zwangsweise. Ich habe es nicht aus dem Fenster gehängt, aber man konnte nur feministisch sein. Ich hab mich oft mit Schauspielerinnen unterhalten, unsere Erfahrungen waren immer die gleichen: dass ältere mächtige Produzenten, Verleih- oder Pressechefs einen antatschten oder versuchten anzutatschen.

Wie haben Sie reagiert?

Man hat so getan, als wäre nichts. Das war fast so eine Art Herrenrecht, das sich die Männer herausgenommen haben.

Wenn man sich die Geschichte mit Brüderle überlegt – ob sich da so viel geändert hat?

Und jetzt bringt er das Buch raus, in dem er erklärt, wie harmlos alles war. Die merken nicht, dass ihnen ihr jovialer, väterlicher Ton in Fleisch und Blut übergegangen und anmaßend ist.

Solche Beobachtungen verpacken Sie dann in Küchentischtexte, sie sind für den Hausgebrauch gemacht.

Das ist das Ziel. Das Elitäre liegt mir nicht. Wem will man das verkaufen.

Warum wird Gesellschaftskritik eher angenommen, wenn man sie humoresk verpackt?

Ich versuche es, aber Sie wissen als Journalistinnen auch, dass Ironie nicht ankommt, ums Verrecken nicht funktioniert. Wenn Sie was ironisch meinen, kommt bestimmt einer und sagt, das ist ja eine Unverschämtheit, so was zu behaupten. Dagegen ist nichts zu machen.

Wir mögen ein Zitat, das zeigt, wie Sie es dennoch versuchen: „Selbstverständlich darf der Glöckner von Notre-Dame mit unserem Mitgefühl rechnen, solange er nicht in die Nachbarwohnung einzieht.Das bleibt gut im Hals stecken. Geht Kritik, wenn man die Leute dazu bringt, darüber zu schmunzeln?

Der echte Meister darin war Loriot. Viele haben nicht gemerkt, wie bös seine Sachen waren.

Das können Sie auch. Sie denken gegen den Strich und schreiben es dann so auf.

Ja. Jetzt zum Beispiel höre ich den ganzen Tag in den Nachrichten, dass die sich über Krieg und Frieden streiten. Wie ist es überhaupt so weit gekommen, dass man sich darüber wieder streitet und nicht komplett platt ist bei der Vorstellung, einen Krieg anzufangen? Sie brauchen ihn gar nicht erlebt zu haben, man weiß doch, wie das gelaufen ist. Aber anscheinend gibt es noch Gelüste. Allein die Wörter, mit denen man sich noch vor zwanzig Jahren gegen Krieg positioniert hat, stehen nicht mehr zur Verfügung. Als hätte Frieden was Plastikhaftes, als hätten Worte wie Zwangsarbeit oder Arbeitsdienst was Plastikhaftes. Zwölf Jahre Naziatmosphäre, die Kästen mit den Stürmer-Ausgaben, die Sprache, die aus dem Rundfunk kam, dieser abgehackte scharfe Tonfall, das kann man sich nicht mehr vorstellen. Normalerweise reden Menschen normal, das redeten die damals nicht. Es war entweder euphorisch götzendienerisch, goebbelshaft oder hetzerisch.

Eine tolle Beobachtung, dass man sich tatsächlich über Krieg oder Frieden wieder streitet.

Natürlich, am Küchentisch würde man sagen: wegen ihrer Scheiß-Krim, haben die nichts Besseres zu tun? Dann kommt ein Nationalist daher und sagt, seine Ehre ist beleidigt. Früher hat man sich deswegen duelliert, da blieb es wenigstens beim Einzelnen. Wenn heute die Ehre von einem beleidigt ist, will er annektieren, Barrikaden auffahren, Maschinengewehre in Stellung bringen. Immer werden andere in Mitleidenschaft gezogen.

Wir kehren trotzdem mal in die geografische Kleinheit zurück. Da ist‘s auch bös. München nennen Sie ein „Rufmordpflaster“.

Ich würde München, vor allem die Münchner, wie Feuchtwanger im Roman „Erfolg“ als Homo alpinus beschreiben, als liberalen, künstlerischen Menschen, der in seiner übelsten Ausformung wie Strauß ist. Der konnte kultiviert sein, aber als Politiker hat er drauf gesetzt, dass Vox Populi Vox Rindvieh ist, und wenn die Leute so blöd sind, muss man sie mit Blödheit bedienen. Das ist menschenverachtend.

Was lieben Sie denn an der Stadt?

Den Tierpark Hellabrunn. Das ist halt meine Spinnerei für Tiere.

Und was hassen Sie?

Das Großkotzige, das Angeberische, das hängt auch wieder mit dem Liebenswerten zusammen: An der Leopoldstraße zu hocken und zu glotzen, ist wunderbar. Im Grunde geht das nahtlos über zu den Angebern, die im Cabriolet fahren und Frauen aufreißen. Das ist ein Januskopf, wer ist wer, wer gehört dazu, wer nicht?

Welche Rolle spielt die Abendzeitung dabei?

Ja, die ist der Resonanzboden, die ist der Resonanzboden. Jeder der eitel genug ist, dass er da mitmischen will, muss irgendwann in der AZ stehen.

Wenn nicht noch was passiert, macht die AZ dicht. Steht der Niedergang für was?

Man deutet es als die Übernahme der Information durchs Internet. Angeblich lesen die Leute keine Zeitung mehr. Ich halte das für einen Schmarrn. Jeder, der eine Frühstückszeitung gewöhnt ist, will sie doch jetzt nicht am Bildschirm lesen zum Kaffee. Es gibt halt so Metamorphosen.

Glauben Sie, dass Sie noch ein Teil sein werden, in der Gestalt, die die AZ nach einer möglichen Metamorphose annimmt?

Eine fossile höchstens. Ich meine, man muss es akzeptieren, dass die Dinge anders werden.

Wie akzeptieren Sie das?

Wenn ich nicht mehr da bin, bin ich nicht mehr da.

Sie sind 88 und haben immer weiter geschrieben. Sind Sie im Schreiben lebendig?

Ja, das ist so.

Anna Bianca Krause, Musikkritikerin und Radiomoderatorin, hat in den Achtzigern in München gelebt ■ Waltraud Schwab, sonntaz-Redakteurin, lernte Anna B. Krause 1989 beim legendären freien Sender „Radio 100“ in Berlin kennen