Das Ende der Zukunft: der HSV Handball

Nicht nur der Ball zappelt in vielen Sportarten im Netz, häufig verfangen sich auch die Anhänger der Vereine darin. Was sie da geboten bekommen, ist manchmal schon ein dolles Ding. Wir haben’s getestet.„Die Zukunft beginnt jetzt“ – dieser Satz prangt in dicken Lettern auf der Homepage des HSV Handball. Auf den verzweifelten Kampf gegen den Lizenzentzug und den Absturz in die Bedeutungslosigkeit der dritten Liga deutet auf den ersten Blick nur wenig hin. Die Top-Meldungen verkünden eine Charity-Aktion für kranke Kinder und die Qualifikationsspiele des Jugendteams für die Junioren-Bundesliga. Trotzig verweist daneben eine Bundesligatabelle auf den vierten Platz: In der Liga hinter dem THW Kiel, den Rhein-Neckar Löwen und Flensburg – das bedeutet eigentlich internationalen Wettbewerb. Fast scheint es, als wolle die Tabelle sagen: „Schaut her, wir sind doch einer von den Großen. Ihr könnt uns doch nicht …?“ Sie können doch. Die Ankündigung für das nächste Heimspiel bleibt weiß. Stehen hier bald Namen wie Beckdorf, Altlandsberg oder Habenhausen? Auch die „Weiteren Neuigkeiten“ zeugen vom Überlebenskampf des HSV Handball. Mit Joan Cañellas wechselt der zweite Spieler zum THW Kiel. Der HSV zieht vors Schiedsgericht. Dauerkarteninhaber erfahren, dass ihr Vorkaufsrecht „aufgrund der aktuellen Lage“ aufgehoben wurde. Zwischen dieser traurigen Realität und dem vergangenen Optimismus eines Tabellen-Vierten mit Dauerkartenverlosung und Currywurstessen mit Rückraumshooter Pascal „Pommes“ Hens liegt nur eine Meldung: „Die Handball-Bundesliga entscheidet sich gegen Hamburg.“ Die passendere Überschrift für die Homepage wäre wohl: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“  BIG

Im Netz: www.hsvhandball.com