: Vivantes: Skalpelle ruhen weiter
Die Ärztestreiks an den Berliner Vivantes-Kliniken gehen auch in den kommenden Tagen weiter. Nachdem am Dienstag die Standorte in Reinickendorf und Spandau bestreikt wurden, sind ab Mittwoch drei andere Häuser betroffen, wie ein Sprecher der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) sagte: das Klinikum Neukölln, das Auguste-Viktoria-Klinikum in Schöneberg und das Wenckebach-Klinikum in Tempelhof. Ein Notdienst werde aufrechterhalten.
Am ersten Tag des Ausstands beteiligten sich laut Gewerkschaft etwa 300 Mediziner. Die Krankenhausleitungen seien bemüht, „die Auswirkungen auf die Patienten so gering wie möglich zu halten“, teilte Vivantes mit. Patienten würden frühzeitig informiert, wenn Operationen verschoben werden müssten.
Hintergrund ist ein Tarifstreit zwischen dem Marburger Bund und dem kommunalen Arbeitgeberverband (KAV). Dabei geht es um Lohnerhöhungen und die Anerkennung von Berufsjahren. Der KAV bot zuletzt mehr Gehalt, auch Zusatzstufen wurden zugesagt. Diese würden jedoch zu spät greifen, beklagt der MB. Beim KAV sieht man damit den Bogen überspannt.
Sollte es zwischenzeitlich kein Signal der Arbeitgeberseite geben, wollen die Ärzte in den kommenden Tagen weitere Kliniken bestreiken, wie der Marburger-Bund-Sprecher sagte.
Am Mittwoch stehen Vivantes auch Proteste von Beschäftigen ins Haus. Dazu hatte die Gewerkschaft Ver.di aufgerufen. Befürchtet wird, dass bestimmte Berufsgruppen wie Ergotherapeuten in Tochtergesellschaften ausgegliedert werden sollen. Damit könnte sich die Tarifsituation für bis zu 700 Beschäftigte verschlechtern. (dpa)