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Archiv-Artikel

HYMNENSINGEN IN RIO Die Inbrunst der Chilenen

Von pkt

In manchen Diskussionsforen im Netz sind sich die Diskutanten einig: Das dröhnende Schmettern der chilenischen Nationalhymne durch Zehntausende chilenische Fans samt Mannschaft, verlängert noch lang über die offiziell erklungene Musik hinaus, hat die Spanier eingeschüchtert. So sehr, dass sie das Spiel gar nicht mehr gewinnen konnten.

„Wirken wir nicht ein bisschen pathetisch auf den Rest der Welt, wenn wir so was machen?“, fragt ein chilenischer User unter einem YouTube-Video der zwei Minuten Hymnengesang vor dem Anpfiff am Mittwoch im Maracanã-Stadion. Nicht doch, widersprechen Diskutierende aus Ecuador, Venezuela, Argentinien und anderen südamerikanischen Ländern, ihr seid toll! Patrioten! Südamerikaner!

Dass die Chilenen, wie schon vor dem Spiel gegen Australien, auch ohne Musik a cappella einfach weitersingen, eigentlich entgegen der Fifa-Regeln, die nur eine bestimmte Länge zulassen, hat einen einfachen Grund: Die Fifa-Version schneidet die Hymne, von der ohnehin nur noch die fünfte Strophe gesungen wird, vor dem Refrain ab. Gerade der aber ist als Kampfgesang vor einem Fußballspiel nicht von schlechten Eltern: „(Chile), du wirst entweder zum Grab der Freien werden oder zum Zufluchtsort vor der Unterdrückung!“ Tooooooor! pkt Foto: afp