: Aktivist meldet sich zurück
REPRESSION In Göttingen geraten Demonstranten und Polizisten aneinander
ELTERN VON MARTIN R.
Bei einer Demonstration gegen „staatliche Willkür und Repression“ sind am Samstag in Göttingen bis zu 30 Menschen von der Polizei verletzt worden.
Die Beamten gingen mit Reizgas und Schlagstöcken gegen die weitgehend friedliche Demo vor. „Willkürliches Verhalten der Polizei findet nicht nur in Bananenrepubliken statt, sondern direkt vor unserer Haustür“, kommentierte eine Sprecherin von Die Linke.SDS. Die Europaparlamentsabgeordnete Sabine Lösing und der Landtagsabgeordnete Patrick Humke (beide Die Linke) verurteilten den „gewalttätigen Polizeieinsatz“. Die Polizei beklagt, vereinzelt aus der Demonstration heraus mit Fahnenstangen angegriffen worden zu sein. Verletzte PolizistInnen gab es nicht. Etwa 650 Menschen beteiligten sich an der Demonstration, darunter sowohl Autonome als auch AnhängerInnen und MandatsträgerInnen von Linkspartei, SPD und Grünen.
Hintergrund war die geplante DNA-Entnahme bei einem Antifa-Aktivisten. Martin R. war zur Fahndung ausgeschrieben worden und über zwei Wochen untergetaucht. Mit einem „Ich bin wieder da!“ meldete sich der 20-Jährige über den Lautsprecherwagen bei der Demonstration zurück. Er wolle seinen „Lebensalltag wieder aufnehmen“. Die Polizei versuchte nicht, den Aktivisten zu verhaften.
Die Eltern von R. bedankten sich für die Solidaritätsbekundungen: „Vielleicht sieht man als Eltern die Dinge anders als eine Staatsgewalt, aber hier hat der Staatsanwalt Heimgärtner unmenschlich überzogen“, kommentierten sie die durch die Staatsanwaltschaft beantragte DNA-Entnahme. BELA