: Vivantes-Kliniken: 1.000 Ärzte im Streik
ARBEITSKAMPF Zahlreiche Operationen fallen aus. Notdienst für Patienten wurde eingerichtet
Etwa 800 bis 1.000 Ärzte haben nach Gewerkschaftsschätzungen am Dienstag an den neun Kliniken der kommunalen Berliner Krankenhausgesellschaft Vivantes die Arbeit niedergelegt. Etwa 300 Mediziner protestierten zudem vor der Vivantes-Zentrale in Reinickendorf. „Bis zum Freitag wird nun durchgestreikt“, kündigte Reiner Felsberg, Geschäftsführer des Marburger Bund-Landesverbands, an. Die angestellten Ärzte würden immer noch auf ein Signal der Geschäftsführung warten. „Aber bisher kam noch nichts.“
Der Berliner Ärztekammerpräsident Günther Jonitz forderte deshalb am Dienstag Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) auf, zu vermitteln. Eine Eskalation würde das Klima im größten kommunalen Krankenhauskonzern Deutschlands nachhaltig schädigen.
Für die Patienten der Vivantes-Kliniken gibt es weiterhin einen Notdienst. Dennoch wird erwartet, dass in den nächsten Tagen weiterhin zahlreiche Operationen ausfallen oder verschoben werden müssen.
Im Tarifstreit zwischen dem Marburger Bund und dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) geht es um Lohnerhöhungen und die Anerkennung von Berufsjahren für etwa 1.700 Ärzte. Der KAV bot zuletzt mehr Gehalt, auch Zusatzstufen wurden zugesagt. Diese würden jedoch zu spät greifen, beklagt der Marburger Bund. (dpa)