piwik no script img
taz logo

Archiv-Artikel

NSA-UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSS Koalition warnt Snowden vor Berlin-Reise

Von AGX

BERLIN taz | Nach dem geplatzten informellen Gespräch mit dem Whistleblower Edward Snowden in Moskau wollen die Koalitionsvertreter im NSA-Untersuchungsausschuss dessen reguläre Zeugenladung nach Deutschland durch die Opposition verhindern. Das kündigten der SPD-Obmann Christian Flisek und sein Unionskollege Roderich Kiesewetter am Mittwoch an. „Wir sehen in der jetzigen Situation keine Möglichkeit, dem zuzustimmen“, sagte Flisek.

Er begründete dies mit der Fürsorgepflicht für Snowden. Angesichts der unklaren Rechtslage sei „das Risiko einer Auslieferung an die USA zu hoch“. Schließlich habe die Bundesregierung es abgelehnt, ihm Schutz im Falle einer Einreise zu bieten. Flisek hält eine Ladung Snowdens in den Bundestag deshalb für „unverantwortlich“. Da Snowden ein Gespräch in seinem russischen Asyl oder eine Videobefragung abgelehnt hatte, gebe es derzeit „keine realisierbare Möglichkeit“ für die Zeugenvernehmung.

Die Opposition will im Herbst vor das Bundesverfassungsgericht ziehen, falls die Regierung bis dahin keine Amtshilfe für eine Deutschland-Reise des Ex-NSA-Mannes leiste. AGX

taz zahl ich

Ihnen liegt die taz am Herzen?

Dann hätten wir eine Bitte: Unterstützen Sie uns mit einem freiwilligen Beitrag! Denn wir sind auf unsere Leser:innen angewiesen, wenn wir taz.de auch weiterhin frei zugänglich halten wollen. Mit nur 5,- Euro sichern Sie unseren Journalismus und die Zukunft der taz – sind Sie dabei?