: Zahlte Siemens an Saddam?
NÜRNBERG afp ■ Die deutsche Justiz hat ein Ermittlungsverfahren gegen Siemens eingeleitet. Gegenstand: mögliche illegale Zahlungen an den Irak unter dem früheren Machthaber Saddam Hussein. Drei in Erlangen ansässige Siemens-Unternehmen hätten womöglich gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen, sagte Wolfgang Träg von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth. Es gehe um einen sechsstelligen Euro-Betrag. Anstoß der Ermittlungen war ein UN-Bericht zu Schmiergeldzahlungen beim Irak-Hilfsprogramm „Öl für Lebensmittel“, der Ende Oktober 2005 veröffentlicht worden war. Darin wurden rund 2.200 Unternehmen aus 60 Ländern genannt, die illegale Zahlungen an Vertreter des Regimes geleistet haben sollen. Ende Dezember wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft München gegen den Industriegasekonzern Linde ermittelt.