: Mehr Indizien im Fall Kurnaz
TÜBINGEN dpa ■ In den Ermittlungen gegen Elitesoldaten hat die Staatsanwaltschaft Tübingen neben Vorwürfen des ehemaligen Guantánamo-Häftlings Murat Kurnaz weitere Hinweise auf den möglichen Täter. Kurnaz hatte bei einem Bildervergleich den Soldaten identifiziert, der ihm in einem US-Lager in Afghanistan den Kopf auf den Boden geschlagen haben soll. Oberstaatsanwalt Walter Vollmer betonte, dass die Hinweise sich nur auf die Identität des möglichen Täters, nicht aber auf die Körperverletzung beziehen. Denn die beiden Soldaten des Kommando Spezialkräfte bestätigten ein Zusammentreffen mit Kurnaz in Afghanistan. Sie hätten aber bei Bundeswehr-internen Ermittlungen bestritten, Kurnaz in Kandahar misshandelt zu haben, so Vollmer. Die KSK-Soldaten gaben an, US-Militärs hätten ihnen Kurnaz an einem Zaun in Kandahar vorgestellt. Dieser habe mit ihnen jedoch nicht reden wollen. Kurnaz berichtete Vollmer, er sei nach der Begegnung am Zaun von US-Soldaten zwischen mehrere Laster geführt worden, wo er erneut mit den KSK-Soldaten zusammengetroffen sei.