: Forderung nach Tagesbetreuung
LEIPZIG afp ■ Trotz der ablehnenden Haltung von Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) halten SPD und Grüne an ihrer Forderung nach einem Rechtsanspruch auf kostenlose Ganztagsangebote für Vorschulkinder fest. Es könne nicht sein, dass Deutschland mit 30 Milliarden Euro jährlich so viel wie kein anderes europäisches Land für Familien ausgebe, das Geld aber nicht bei den Kindern ankomme, sagte die SPD-Familienpolitikerin Christel Humme der Leipziger Volkszeitung. Sie sprach sich für einen Verzicht auf Kindergelderhöhungen zugunsten einer besseren Betreuungsinfrastruktur aus. Das Familiensplitting, das von der Leyen einführen will, kritisierte Humme als „zutiefst ungerecht, weil vor allem Besserverdiener davon profitieren“. Grünen-Chefin Claudia Roth sagte dem Blatt, in Skandinavien funktioniere das Modell der Familienförderung und Väterverantwortung nur, weil Eltern sicher sein könnten, „dass sie einen Kinderbetreuungsplatz haben und deshalb in den Beruf zurückkehren können“.