Uran macht kurz Pause

GEHEIMFRACHT Sicherheitsplaketten abgelaufen: Wasserschutzpolizei stoppt Atomcontainer

Kurze Verzögerung bei einem Atomtransport im Hamburger Hafen: Beim Verladen von insgesamt 17 Containern mit Urankonzentrat aus Kasachstan vom Frachter „Sheksna“ auf die Schiene verfügte die Wasserschutzpolizei am Montag ein Beförderungsverbot für vier der Boxen. Die Sicherheitsplaketten der Container waren demnach abgelaufen. Inzwischen hat der Atomzug seine Reise nach Frankreich aber angetreten.

„Die Wasserschutzpolizei ist nur für das Beförderungsverbot zuständig“, sagt Polizeisprecherin Karina Sadowsky. Das Amt für Arbeitsschutz habe untersucht, ob die Container Beulen und Risse haben. Gegen die einmalige Weiterfahrt habe das Amt keine Bedenken gehabt – sofern die Behälter anschließend fit gemacht würden für ein neues Sicherheitssiegel. „Das ist wie der TÜV beim Auto“, sagt die Polizeisprecherin.

„Das darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden“, erklärt Dora Heyenn, umweltpolitische Sprecherin der Linksfraktion. „Wir werden mit einer Anfrage genauere Informationen zu diesem Vorfall erfragen.“ Heyenn beobachtet derlei Transporte schon seit Jahren.

„Atomtransporte sind eine Gefahr“, sagt auch der hafenpolitische Sprecher der Grünen, Anjes Tjarks. Bei jeder siebten Kontrolle würden Mängel festgestellt – „Besorgnis erregend“. Während die Grünen an die Betriebe appellieren, keine Atomfracht mehr umzuschlagen, möchte Heyenn den Hafen dafür gesperrt sehen. Gefährliche Transporte könnten verhindert werden, sagt sie, „wäre bei den anderen Fraktionen der politische Wille vorhanden“.  KVA