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Archiv-Artikel

schaut sich in den Galerien von Berlin um

MEIKE JANSEN

Dass es Sommer ist, lässt sich ja nicht zwangsweise am Wetter festmachen. Momentan schon. Und so wird es eine besondere Freude sein, wenn am Wochenende bei orakelten 34 °C das Geschiebe bei den Rundgängen durch die Universität der Künste und die Kunsthochschule Weißensee ansteht. Hoffentlich hat sich jeweils mindestens einE KünstlerIn mit Wasser in rauhen Mengen beschäftigt. Und zwar stofflich, nicht nur als Fotografie, lieber als Pool. Würde ja passen, denn nicht nur GaleristInnen treibt es Jahr für Jahr ähnlich wie bei einer Viehauktion schon in der Nacht zuvor auf das Gelände, um im Pool der KünstlerInnen die Preisverdächtigen auszumachen.

Ruhig Blut möchte man den meist jungen und unsicheren Gerade-eben-noch-Studierenden entgegenrufen: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Und schon landet man in der Phrasenkiste. Und werden sie nicht gleich auserkoren, greift Phrase 2: Wer weiß, wozu es gut ist. Nehmt euch Zeit, macht weiter. Orakeln zwecklos. Das scheitert oft genug schon beim Wetter und da handelt es sich um eine anerkannte Wissenschaft. (UdK-Rundgang, 18.–20. Juli, Fr. 13–22, Sa. 11–22, So. 11–20 Uhr, Hardenbergstr. 33; Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Sa. +So., 12–20 Uhr, Bühringstr. 20)

Dazu kommen noch einige Sonderausstellungen. Die Weißenseer Studierenden der Malerei, Bildhauerei und Raumstrategie zeigen ab Freitag, 18 Uhr, ihre Abschlussarbeiten unter dem Titel „Reif“ im Kühlhaus, die der Visuellen Kommunikation ihre bereits ab Donnerstag, 18 Uhr, unter dem Titel „Aller Ende Anfang“ im HO. An der UdK hat sich der Masterstudiengangs Sound Studies emanzipiert und präsentiert am Samstag um 16.30 und 18 Uhr eine „Komposition für Fabrik“ mit dem Titel „Resonance Assembly“. Wie immer lesen sich die Infos leider sehr theoretisch und wenig inspirierend. Doch trügt meist der Schein, wenn es um sonische und somit körperliche Reflexionen geht. Schlagworte wie minimalistisches Klangstück, klassische Musik oder Alltagsgegenstände treten allerdings hinter den Erwartungen zurück, lässt man sich folgende Info durch den Kopf gehen: „Im Beisein der HörerInnen wird die Fabrik jenseits ihrer materiellen Manifestation zum Ort der gemeinschaftlichen Erkenntnisproduktion, zum bewegungsabhängigen Wahrnehmungsraum und zum Ausdruck reinterpretierter kultureller Verhältnisse.“ Da jeweils nur 25 Personen zugelassen sind, wird dringendst empfohlen sich bei post@district-berlin.com anzumelden. („Reif“, 19.–27. Juli, 14–19 Uhr, Luckenwalder Str. 3, „Aller Anfang Ende“, HO, 18.–24. Juli, 12–20 Uhr, Holzmarktstr. 66; Resonance Assembly, 19. Juli, 16.30 + 18 Uhr, District, Bessemerstr. 2–14)