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Vorbild Amsterdam für den Volkspark

■ Mehrzweckhalle: Die ziemlich identischen Pläne der hoffnungsvollen Investoren

Nun darf geplant, konstruiert und kalkuliert werden. Seit die Senatskommission für Stadtentwicklung grünes Licht für eine Großarena im Volkspark gegeben und sich gleichzeitig die Option für den Höltigbaum offengelassen hat, herrscht bei den potentiellen Investoren rege Betriebsamkeit.

„Mit Sicherheit“ will die Hamburger Wirtschaftsberatungsfirma „Richter & Partner“ (R&P) sich an der Ausschreibung beteiligen. Sie will das Volksparkstadion abreißen und durch eine Hightech-Großarena mit Schiebedach für 50.000 bis 55.000 BesucherInnen ersetzen. Zudem soll eine Mehrzweckhalle für 10.000 bis 15.000 ZuschauerInnen entstehen, auf die nur dann eventuell verzichtet würde, wenn die Mega-Arena für kleinere Veranstaltungen geteilt werden kann.

Daneben sollen auf dem Volkspark-Areal Büroflächen, Freizeit- und Sporteinrichtungen, Restaurants und Einkaufspassagen, keinesfalls aber Wohnungen entstehen. R & P rechnen mit Baukosten von über 600 Millionen Mark, finanziert über einen Investmentfonds für private Kapitalanleger. Projektplaner Retelsdorf geht davon aus, daß die Groß-Halle zur Jahrtausendwende steht – wenn mit dem Bau Mitte 97 begonnen würde.

Auch die Hamburger Baufirma Deuteron scharrt in den Startlöchern. Geschäftsführer Andreas Wankum hat dasselbe Vorbild wie die R & P-Planer: die neue „Amsterdam-Arena“. Doch das Deuteron-Management plant eine Nummer kleiner als R & P: „Nur“ 42.500 bis 45.000 Sitzplätze soll das Stadion (Baukosten: gut 200.000 Millionen Mark) fassen, eine zweite Halle ist „zur Zeit“ nicht geplant. Wankum: „Ein 600-Millionen-Projekt an diesem Standort rechnet sich nie.“

So soll auch die Randbebauung spartanischer ausfallen als in den R & P-Plänen: Keine Büros, statt dessen nur zusätzliche Unterhaltungs- und Freizeiteinrichtungen vom Kino bis zum Restaurant. Veranschlagte Kosten für das Komplettpaket, dessen Bauzeit Wan-kum auf „zwei Jahre“ veranschlagt: 250 bis 300 Millionen Mark.

Doch egal, wer was am Volkspark baut: Der Rahlstedter Bauunternehmer Klaus-Peter Jebens will an seinen Plänen für eine Mehrzweckhalle auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände am Höltigbaum festhalten. Jebens: „Wir wollen bauen, egal was am Volkspark passiert – denn wir haben das einzige Konzept, das sich rechnet.“

Ginge es nach ihm, könnte „schon morgen“ mit dem Bau der 35 Meter hohen Halle mit 17.500 Sitzplätzen begonnen werden. 210 Millionen Mark soll die Arena, die innerhalb von zwei Jahren errichtet werden könnte, kosten. Wie die Volkspark-Investoren setzt auch Jebens auf eine Mischung aus Sport und Show, Messe und Musik; Fast-Food-Gastronomie, Restaurants und Fan-Artikel-Shops runden ab, was hierzulande als „Hallenkonzept“ verkauft wird. Marco Carini

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