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Eitel Freude

■ 15 Jahre „Texte und Zeichen“

Diese Woche ist eine Woche der Jubiläen. Am Mittwoch feierte die Wochenzeitung Die Zeit ihren 50. Geburtstag. Am Freitag dann freuten sich im Landesfunkhaus Hamburg des NDR die Redakteurin Mechthild Zschau, ihre Kollegen Stephan Lohr und Wilhelm Pott sowie Kulturchef Hanjo Kesting über 15 Jahre „Texte und Zeichen“.

Hinter dem, wie Kesting selbst zugibt, „nicht sehr radiophonen Titel“ verbirgt sich ein Kulturmagazin, das interessierte Hörer in den vier norddeutschen Bundesländern mit einem Überblick über die wichtigsten Ereignisse in Theater, Kino, Literatur und Kunst versorgt. Von Montags bis Freitags liefert die Redaktion aus Hannover ab 19 Uhr 40 Minuten lang aktuelle und hintergründige Berichte.

Ursprünglich war die Sendung 55 Minuten lang, seit zwei Jahren stehen ihr 15 Minuten weniger zur Verfügung. Das sei kein Problem versicherte die Redaktion unisono. Dadurch komme man nicht so leicht in Versuchung, Themen breit zu treten. Diese Straffung hat den hohen Wortanteil des Kulturmagazins nicht geschmälert. Als eine der letzten Enklaven im Norddeutschen Rundfunk leistet man sich beim Klassik-Sender NDR 3 den Luxus ausführlicher Kultur-Berichterstattung. Beiträge von mehr als fünf Minuten sind keine Seltenheit. Das steht in scharfem Kontrast zu den anderen Sendern des NDR, bei denen selbst Hintergrundberichte nicht länger als zweieinhalb Minuten dauern dürfen und ein Wortanteil von mehr als 20 Minuten pro Stunde höchste Mißbilligung erntet. Verkehrsfunk und Wettermeldungen eingeschlossen.

Im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen bei „Texte und Zeichen“ Ereignisse aus der Bundesrepublik. Ein Viertel der Berichte beschäftigen sich mit norddeutschen Themen. Ein weiteres Viertel der Beiträge bietet einen Blick über den nationalen Tellerrand.

Bei aller Freude angesichts der erfolgreichen Geschichte des Kulturmagazins, das die Frankfurter Rundschau zum „wichtigsten Radio-Feuilleton der Republik“ ernannt hat, bleibt der Standort der Redaktion ein kleiner Wermutstropfen. Hannover ist nun einmal nicht die norddeutsche Kulturmetropole. Wichtige Premieren finden meist in Hamburg statt. is

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