: Seltsame Recherchemethoden
■ betr.: Rotstift streicht Kultur in Be zirken“, taz vom 12. 3. 96
Unter dem obenstehenden Titel veröffentlichte die taz einen Beitrag, in dem es u.a. hieß: „Während in Lichtenberg im Kampf um den bezirklichen Geldtopf das Kunstamt mit über 30 Prozent Kürzungen fast ganz auf der Abschußliste steht, halten sich die Kulturanbieter von Marzahn oder Steglitz noch wacker.“
Die Absicht, im Kulturbereich 30 Prozent einzusparen, gibt es im Lichtenberger Bezirksamt nicht. Die Höhe der aktuellen Einsparvorgabe des Senats liegt für Lichtenberg bei 48,1 Millionen Mark. Was die Verteilung der Sparvorgaben auf die einzelnen Ressorts betrifft, gibt es derzeit keine Festlegungen. Um so erstaunlicher ist das Rechercheergebnis der taz. Wie sich auf Nachfrage beim Autor des Beitrags herausstellte, wurde die Falschinformation durch die Kulturamtsleiterin eines anderen Bezirks gegeben. Anstelle sich direkt beim betreffenden Bezirksamt zu erkundigen, wählt die taz seltsame Recherchemethoden und publiziert „Enten“. Weber, im Auftrag des Bezirks-
amts Lichtenberg
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