: Widerstand gegen das Stinkekartell
Eine unangenehme Begleiterscheinung zunehmend auch deutscher Frauenzeitschriften ist, daß sie stinken. Schuld daran sind „aktive Reklameseiten“, die mit erstaunlicher Reichweite von süßlich bis herb müffeln. „Öffnen Sie die Lasche“ oder „Reiben Sie auf dieser Fläche“, heißt es auf den Klappseiten von Duftwasserherstellern, auf daß sich die ihnen entströmenden Gerüche mit der eigenen Parfümierung unschön beißen. In Amerika schaffen jetzt die Magazine selbst löblich Abhilfe: dort kann man ab sofort bei einer Reihe von Zeitschriften anrufen und sich eine „scent-free“-Ausgabe, also eine geruchsfreie, bestellen. Die Parfümhersteller werden deshalb auf ihre „aktiven“ Anzeigen allerdings kaum verzichten. Zu befürchten sind vielmehr Trittbrettfahrer aus der Werbebranche: dann schlagen einem künftig wohl auch Bier-, Weichspüler- und Sauerbratenfixgerüche aus der Zeitung entgegen.Abb.: taz-Archiv
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