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F.J.D. Chansonnier par excellence

■ betr.: „Immer weiter im Text“, taz vom 29.11. 96

Das weiß Degenhardt, das wußte Weiß, das wußte schon Friedrich Engels. Markus H. scheint ja alles zu weiß/en.

Wir haben den Namen Markus erst beim zweiten Lesen des Artikels entdeckt (Modename in den 60/70er Jahren), aber schon beim ersten Lesen drängte sich der Verdacht auf: Dahinter steckt ein Wichtigtuer, der den doppelt so alten Besprochenen eben mal gegen den Strich bürstet – lapidar, arrogant und dummdreist.

Der Versuch, sein Gesülze via Peter Weiß aufzuwerten – lächerlich: Beide haben beim SFW einen Preis bekommen, ergo die Ansätze sind identisch.

Kann sich Heidingsfelder nicht vorstellen, daß es uns scheißegal ist, ob seit Oktober 87 keine Tornados mehr fliegen, ob die Dinger jetzt Tornados, Alpha oder MiG23 heißen. Aber nein, Herr Lehrer, ich hab' was gefunden.

Benutzte der Barde früher Schöngeistiges wie Pöter, Exkrement und gnädige Frau, sagt der doch jetzt tatsächlich Arsch, Scheiße, Tussis. Für den jungen Bildungsbürger sicher zu proletenhaft. Es scheint dem Autor nicht möglich, die Lieder in ihrem spezifischen Zeitzusammenhang zu verstehen. Während des Degenhardt- Konzertes haben Markus H. das Fußbänkchen seines Sohnes und die Bartträger im Saal anscheinend intensiv interessiert.

Dann auch diese Unverschämtheit: „Die Linke ist unpäßlich. Und gerade darum läßt Degenhardt die lyrischen Sachen alle weg. Hier und heute wird agitiert.“ Ja? Läßt er sie alle, alle weg? Oach Schweinerei!

Sollte man so einen Schwachsinn detailliert widerlegen? Nein. F.J.D. Chansonnier par excellence, aufrechter Kumpel, ungebrochen. Annette Martini, Herbert Steeg,

beide aus Solidarität

bei Degenhardt-Konzerten

mit Bart anwesend

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