: Frühpensionär Henrichs
■ Wegen Millionenhonoraren kritisierter Richter will in vorzeitigen Ruhestand
Wiesbaden (dpa/taz) – Der Frankfurter Richter Horst Henrichs wirft nach einem halben Jahr Streit um sein Honorar von 1,34 Millionen Mark für eine Nebentätigkeit das Handtuch. Er wolle als Oberlandesgerichtspräsident zum Jahreswechsel vorzeitig in den Ruhestand treten und bis dahin unbezahlten Urlaub machen. In einem Gespräch mit dem hessischen Justizminister Rupert von Plottnitz (Grüne) am Mittwoch habe der Prozeßbevollmächtigte Henrichs einen entsprechenden Antrag seines Mandanten angekündigt. Eine Bestätigung für diese Entwicklung fehlt noch. Das Ministerium bestätigte nur ein Gespräch mit dem Rechtsvertreter Henrichs.
Henrichs würde eine normale Pension erhalten. Die Disziplinarverfahren vor dem Richterdienstgericht gegen Henrichs und die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue wären von einem Antrag des Richters nicht betroffen.
Der 62jährige war unter anderem wegen seines IG-Metall-Gutachterhonorars kritisiert worden. Erst kürzlich waren Vorwürfe aufgetaucht, Henrichs habe von seinem dienstlichen Funktelefon Privatgespräche für mehrere tausend Mark geführt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen