: Von roten Socken zum Lagerwahlkampf
„Eine Neuauflage der Rote- Socken-Kampagne gibt es nicht“, hat Peter Hintze schon vor zwei Jahren erklärt. Leicht ist das dem Generalsekretär der CDU nicht gefallen, glaubt er doch, sein Plakatmotiv habe maßgeblich zum Sieg der Union bei den Bundestagswahlen 1994 beigetragen. Der jetzt von Hintze erneut angekündigte Verzicht auf die „roten Socken“ betrifft nur das Motiv, nicht den Inhalt der Kampagne. Die CDU führt einen Lagerwahlkampf.
Die „Lagertheorie“ geht auf einen von Hintzes Vorgängern als Generalsekretär zurück – auf Heiner Geißler. Der hatte Mitte der 80er Jahre die Parole ausgegeben, Wahlen seien „Richtungsentscheidungen“ zwischen nur zwei politischen Lagern. Die konservativ-liberale Koalition stehe einem rot-grünen Lager unversöhnlich gegenüber. Die FDP verspottete das damals als „Sacktheorie“. Die FDP sei damit für immer fest an die Union gebunden, hieß es. Die Union habe die FDP praktisch „im Sack“. R.A.
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