: Jugoslawien „entnazifizieren“
Der serbische Oppositionspolitiker Vuk Draskovic hat eine „Entnazifizierung“ in seinem Land gefordert. Jugoslawien benötige „wirtschaftliche und politische Reformen“, bei denen alle „antieuropäischen und extremistischen Kräfte“ aus der Regierung ausgeschieden würden, sagte er der französischen Zeitung France Soir. Niemand könne die Nato freisprechen von dem „Verbrechen der kollektiven Bestrafung meines Landes“, sagte Draskovic. Niemand könne aber auch jene in Serbien von Schuld freisprechen, die eine „antidemokratische und primitive Politik“ betrieben hätten – zum Beispiel den Führer der ultranationalistischen Radikalen Partei, Vojislav eelj. AFP
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Der Norweger Tore Bögh wird Chef der von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) eingesetzten Sondergruppe im Kosovo. Der Berufsdiplomat war bereits von 1980 bis 1988 Botschafter Norwegens bei der alten jugoslawischen Regierung in Belgrad. Bögh leitete 1992 und 1993 KSZE-Missionen auf dem Balkan. Der polyglotte 75jährige soll dafür sorgen, daß die „zivile Infrastruktur“ im Kosovo wiederhergerichtet wird. Dazu zählen die Erneuerung des Justizsystems, der Wiederaufbau der Kommunalverwaltung und die Vorbereitung von Wahlen. AP
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In Nordgriechenland mußte die Polizei gestern erst 1.000 Mitglieder der Kommunistischen Partei Griechenlands auseinandertreiben, damit anschließend US-Marines landen konnten. Die 2.200 Infanteristen sind Teil der Friedenstruppe Kosovo-Force (KFOR). Sie bewegten sich in Landungsbooten auf den Strand von Litohoron zu, rund 60 Kilometer südlich von Thessaloniki. Die Demonstranten befestigten Transparente mit antiamerikanischen Sprüchen an den Bäumen des Strandes. dpa
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