: Kollektive Gewalt
Zwei Nächte und drei Tage lang dauerte das Gemetzel in den libanesischen Palästinenserlagern von Sabra und Schatila. Dort ermordeten christliche Milizionäre im September 1982 tausende Menschen. Sechs der Täter äußern sich zu ihren Taten im Dokumentarfilm „Massaker“, der morgen um 18.30 Uhr in Kooperation mit dem Zentrum Moderner Orient und dem Sonderforschungsbereich 640 „Repräsentationen im sozialen Wandel“ an der Humboldt-Universität im Arsenal läuft. Die Täter wollen dabei allerdings unerkannt bleiben, und so sieht man Detailaufnahmen der Männer: Hände, Füße, Gesten. Die Filmemacher Monika Borgmann, Lokman Slim und Hermann Theissen haben ihre Fragen in dem Film weitgehend zurückgenommen und lassen die Männer erzählen. Die Frage nach der politischen Verantwortung bleibt in „Massaker“ offen. Vielmehr interessieren sich die Filmemacher für die Motive von kollektiven Gewaltexzessen. Nach der Filmvorführung gibt es eine Podiumsdiskussion mit Monika Borgmann, der Islamwissenschaftlerin Ingeborg Baldauf und Andreas Pfitsch von der FU.
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