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: Filme aus dem Archiv – frisch gesichtet

„Yom huledet same’ach, mar Mograbi“ (Happy Birthday, Mr. Mograbi) (OmU) 28. 2. im Arsenal 2

Die angespannte Lage in seinem Heimatland spiegelt sich auch in den Filmen des israelischen Regisseurs Avi Mograbi wider: Mit bitterem Humor erzählt Mograbi von den Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern und bringt sich selbst immer wieder in seine inszenierten Dokumentationen ein. Deutlich wird dabei vor allem die Schwierigkeit für den Regisseur, zu den Themen seiner Filme eine gewisse Distanz zu wahren. In „Happy Birthday, Mr. Mograbi“ (1999) soll er für einen israelischen Fernsehproduzenten einen Film über die Feiern zum 50. Jahrestag der Gründung des Staates Israel drehen. Weil dieser Feiertag zugleich den Beginn des palästinensischen Flüchtlingsproblems markiert, wünscht auch ein palästinensischer Produzent Mograbis Mitarbeit an einer Dokumentation über diesen Sachverhalt. Der Regisseur sieht sich schließlich außerstande, die Erwartungen der Produzenten zu erfüllen. Die Bilder, die er von zerstörten palästinensischen Siedlungen macht, beginnen ein Eigenleben zu führen und drängen sich zwischen die Aufnahmen von den pompösen Feierlichkeiten. Letztlich bleiben Mograbi und sein Film auf sympathische Weise ratlos. Eine Reihe mit Werken von Avi Mograbi zeigt das Arsenal noch bis Ende Februar.

„Eburi manshi no yuga na seikatsu“ („The Elegant Life of Mr. Everyman“) (Om engl U) 22. 2. im Arsenal 1

Bereits auf der Berlinale zu sehen gab es neun Filme von Kihachi Okamoto, die das Arsenal in den kommenden Wochen noch einmal wiederholt. Obwohl es der vor zwei Jahren verstorbene japanische Regisseur in nahezu allen Genres zur Meisterschaft brachte, sind es vor allem die Filme über den Zweiten Weltkrieg und seine Auswirkungen auf die japanische Gesellschaft, die zu seinen persönlichsten Werken gehören. In „Eburi manshi no yuga na seikatsu“ („The Elegant Life of Mr. Everyman“, 1963) erzählt Okamoto auf satirische Weise die Geschichte des biederen und bei seinen Kollegen alles andere als beliebten Büroangestellten Eburi (Keiju Kobayashi), der von zwei Zeitschriftenredakteuren mit einer Geschichte beauftragt wird, nachdem er – volltrunken – mit seiner literarischen Begabung geprahlt hat. In Ermangelung einer besseren Idee beginnt Eburi über sein eigenes Leben und das seiner Familie zu schreiben – und gewinnt überraschend einen seriösen Literaturpreis. Nach dem Beginn als frenetische Farce (die sogar kleine Zeichentricksequenzen enthält) entwickelt sich der Film mit der Zeit immer mehr zu einer durchaus ernst gemeinten Studie der japanischen Nachkriegsgesellschaft – wobei Eburis Vater, ein selbstsüchtiger Kriegsgewinnler, als Beispiel für ein Denken herhalten muss, das es nach Okamotos Ansicht zu überwinden gilt.

Die Rollen sind klar verteilt in Sergio Leones zynischem Meisterwerk des Italowesterns, in dem sich Clint Eastwood, Eli Wallach und Lee Van Cleef, „The Good, the Bad and the Ugly“ eben, auf die Suche nach einer auf einem Friedhof vergrabenen Regimentskasse machen. Man kooperiert zwar je nach Interessenlage, doch am Ende steht das – fraglos etwas widersprüchliche – Duell zu dritt. „Zwei glorreiche Halunken“ und andere Italowestern gibt es im Central zu sehen. LARS PENNING

„Zwei glorreiche Halunken“ 25. 2. im Central 2