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Ein Autor auf Wort-Diät

Ein Schriftsteller – zwei Bücher. Johannes Jansen: 23. Mai, 21 Uhr, Kaffee Burger, Torstr. 60, Eintritt 5 Euro

Vielleicht haben sie ja sogar heilende Wirkung, die Texte des Berliner Autors Johannes Jansen (die Aufnahme von ihm links stammt aus dem Jahr 1985). Den (Literatur-)Übersättigten jedenfalls bietet Jansen eine „Wort-Entziehungskur“ (Die Zeit). Dass so ein Entzug nicht immer einfach ist, beweisen auch Jansens Texte: Seinen asketischen Gedankenexperimenten ist nicht immer leicht zu folgen. Heute werden im Kaffee Burger gleich zwei neue Bücher von ihm präsentiert. „Nicht hin..s.eh.en“ ist der leicht kryptische Titel der Neuerscheinung im Satyr-Verlag. Gemeint ist damit der verstümmelte Hinweis „Nicht hinauslehnen“ der in den 80er-Jahren in Ostberlin noch auf jedem S-Bahn-Waggon stand. Der Protagonist erzählt von Menschen, die eher mit Dingen als miteinander vertraut sind. Jansens Texte von 1994, erschienen in dem Band „Atemholen, immerhin“ (Karin Kramer Verlag), sind Reaktionen auf die Wiedervereinigung, die für den Autor als folgende Formel funktioniert: DDR verschwunden, BRD verschwunden = Wir sind Deutschland.

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