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Archiv-Artikel

Späte Ermittlung in NS-Mordfall

LUDWIGSBURG dpa ■ Nach 63 Jahren wird die Ermordung von Angehörigen Albert Einsteins durch die Nazis möglicherweise doch noch juristisch verfolgt. Die Ludwigsburger Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen hat Ende Januar Vorermittlungen gegen den damaligen Kommandeur eines deutschen Panzergrenadier-Bataillons an die zuständige Staatsanwaltschaft Frankenthal (Pfalz) abgegeben. Die Anklagebehörde prüft, ob sie förmliche Ermittlungen einleiten kann. Nach bisherigen Erkenntnissen war das in Italien eingesetzte Bataillon beteiligt an der Ermordung der Frau des Einstein-Vetters Robert sowie der beiden Töchter des Paares. Der Geschäftsmann Robert Einstein hielt sich seit Mitte Juli 1944 bei Florenz versteckt, weil er aufgrund seines Namens als Jude erkannt worden war. An einem Augustmorgen drang die Einheit unter Führung des Hauptmanns in seine Villa ein, beschuldigte die Frau sowie die Töchter der Spionage und erschoss sie. Vier weitere weibliche Verwandte, die ebenfalls im Haus waren, wurden freigelassen. Robert Einstein beging 1945 Selbstmord.