Polizei kontrolliert Radler

STRAFZETTEL Großkontrolle gegen Radfahrer an vier Kreuzungen ergibt über 290 Verkehrsverstöße

Die Fahrradstaffel der Polizei Hamburg hat gestern mit Unterstützung der Landesbereitschaftspolizei an vier Kontrollstellen im gesamten Stadtgebiet Fahrradfahrer und Fahrräder überprüft. Die Kontrolle zielte insbesondere auf die Bekämpfung der Hauptunfallursachen bei Unfällen mit Radfahrern: die Missachtung roter Ampeln sowie das Befahren der falschen Radwegseite oder des Gehwegs.

Dabei wurden mehr als 290 Verkehrsverstöße festgestellt. 112 Radfahrer fuhren auf dem Gehweg, 91 fuhren auf der falschen Radwegseite und 80 Radfahrer missachteten das Rotlicht, fünf Radler telefonierten während der Fahrt mit ihren Handys. Vier wurden dazu verdonnert, ihre Bikes zu schieben, da sie nur über mangelnde oder gar keine Bremsen verfügten.

Ein Rotlichtverstoß mit dem Fahrrad wird mit einem Bußgeld von 60 Euro, ein qualifizierter Verstoß (mehr als eine Sekunde Rot) mit 100 Euro geahndet.

Aber die Beamten ließen allseits Gerechtigkeit walten: Sie ahndeten drei Parkverstöße von auf Radwegen abgestellten Autos, zwei davon wurden abgeschleppt. Ein Autofahrer, der entgegengesetzt durch eine Einbahnstraße fuhr, kam ebenso wenig ungeschoren davon wie drei Fußgänger, die bei Rot die Straße überquerten.

Die Kontrollen fanden statt vor dem Dammtorbahnhof am Theodor-Heuss-Platz/Rothenbaumchaussee sowie an den Kreuzungen Tarpenbekstraße/Lokstedter Weg, Hudtwalckerstraße/Sierichstraße und Stresemannstraße/Neuer Pferdemarkt.

Die Polizei kündigte an, dass die Fahrradstaffel insbesondere in den Sommermonaten weitere Kontrollen durchführen wird, um „auf verkehrsgerechtes Verhalten der Radfahrer Einfluss zu nehmen“.

Erstaunlicherweise nicht angetroffen – oder nicht geahndet – wurden gewöhnlich zu Dutzenden auf Radwegen marodierende Fußgänger.  (taz)