Die zweite Auferstehung der IT-Branche

ForschungsministerInnen fordern, mehr in innovative Technologien zu investieren. „Wir gehören an die Weltspitze“, sagt NRW-Minister Andreas Pinkwart (FDP). Ein EU-Programm stellt neun Millionen Euro für sechs Jahre bereit

Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat die Unternehmen aufgefordert, stärker in die Informations- und Kommunikationstechnologien als „Innovationsmotor Nummer eins“ zu investieren. Diese Technologien seien in Europa der Schlüssel für mehr Wachstum und Beschäftigung, sagte die Ministerin Anfang Februar in Köln. Das im Januar neu gestartete 7. EU-Forschungsrahmenprogramm stellt für diesen Bereich von 2007 bis 2013 insgesamt 9,1 Milliarden Euro bereit. Zur Eröffnung einer Tagung mit 3.000 Wissenschaftlern und Unternehmern aus Europa betonten Schavan und die EU-Medienkommissarin Viviane Reding die Bedeutung von Kooperationen und strategischen Allianzen.

Der Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ist ein wesentlicher Baustein des EU-Forschungsrahmenprogramms, das mit insgesamt 54,4 Milliarden Euro (2007-2013) als weltgrößtes Programm in der Forschungsförderung gilt. Der Kongress in Köln soll Forscher und Unternehmer aus Europa zusammenbringen und eine Bildung von „Projektkonsortien“ ermöglichen. Die Bundesregierung habe bis 2009 rund 1,2 Milliarden Euro speziell für die IKT-Forschung eingeplant, erklärte Schavan. Schwerpunkte seien die vier Felder Auto, Gesundheit und Medizin, Energie sowie Logistik und Dienstleistungen. „Jetzt ist die Wirtschaft in ganz Europa gefragt, ihren Beitrag zu leisten.“

EU-Kommissarin Reding betonte: „Wir müssen unsere Kräfte, unsere Talente bündeln.“ Es sei wichtig, die Intelligenz von Forschern aus dem privaten und dem öffentlich-rechtlichen Bereich zusammenzubringen und zugleich private und öffentliche Gelder zu bündeln. Studien hätten gezeigt, dass ein Euro, der in die IKT-Forschungsarbeit investiert werde, „sieben Euro an Resultaten generiert.“ Für die 1,2 Milliarden Euro, die die Kommission in diesem Jahr an EU-Mitteln bereitstellt, können Forscher und Forscherinnen ihre Vorschläge bis zum 8. Mai 2007 einreichen. Reding nannte Deutschland „ein wahres Schwergewicht“ im IKT-Bereich.

Die Resonanz bei Unternehmen und Wissenschaftlern auf das EU- Programm ist nach Einschätzung von Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) sehr positiv. Das gemeinsame Ziel laute: „Europa dahin zu bringen, wo es hingehört, nämlich an die Weltspitze.“