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JÖRG SUNDERMEIER
Am Freitag trifft sich die Antirassistische Szene, um mit möglichst vielen Antirassist_innen zum Bahnhof Hennigsdorf zu fahren (S-Bahnhof Gesundbrunnen, 16.15 Uhr), dort soll dann ein Antira-Einkauf getätigt werden – ab jetzt wieder monatlich. Es geht darum, den Geflüchteten ein Stück Alltagsnormalität zurückzugeben, indem man mit ihnen auf ihre Lebensmittelkarten einkauft und ihnen dafür Bargeld gibt, so dass sie endlich einmal erwerben können, was sie wollen, und nicht, was der Senat ihnen vorschreibt.
Am Samstag beginnt die Action dann wieder an einem Bahnhof, diesmal am Hauptbahnhof (13 Uhr). Es findet statt: die Hanfparade – diesmal unter dem Motto „Grünes Licht für die Legalisierung“. Die seit nunmehr 17 Jahren stattfindende Parade kämpft für den Einsatz von Hanf als Nutzpflanze und für das Recht auf Rausch und lockt zuverlässig mehrere tausend Menschen an. Aber was sie genau will – außer der Legalisierung des Anbaus und des Besitzes –, das können oder wollen die Veranstalter_innen nicht so recht sagen, denn „grünes Licht“ können sie selbst nicht geben, und der unweit gelegene Reichstag wird kaum seine Tore öffnen für die Vertreter_innen der Bewegung Auch über die Art der Legalisierung ist man sich nicht einig. Doch ab 16 Uhr soll es eine gutgelaunte Abschlusskundgebung am Brandenburger Tor geben. Was auffällt: 3 Stunden für die paar hundert Meter: das Marschtempo der Parade wird unbedingt kiffergerecht sein!
Am Montag wird im Buchladen Schwarze Risse (Gneisenaustraße 2a, 20 Uhr) das Buch „9 Monate Streik bei Neupack“ vorgestellt. Die Buchautor_innen konnten einen der längsten Arbeitskämpfe der letzten Jahrzehnte in Deutschland von der Vorbereitung bis zum Abschluss begleiten. Der Streik bei Neupack führte schließlich zu einer Kehrtwende in der Unternehmensführung – dennoch wird er selbstkritisch analysiert und hier zur Diskussion gestellt. Wir wissen: Was einmal klappt, klappt nicht unbedingt wieder genauso. Dennoch ist hier aber ein Arbeitskampf en detail und nachvollziehbar dargestellt
Am Mittwoch schließlich findet im New Yorck im Bethanien (Mariannenplatz 2, 20 Uhr) die Autonome Vollversammlung statt, zu der alle radikal linken Gruppen und „alle, die sich angesprochen fühlen“, eingeladen sind, um Termine zu koordinieren, vorzustellen, sich auszutauschen und zu analysieren, zu streiten oder einfach nur reinzugucken. Themen der Vollversammlung werden unter anderem sein: Flüchtlingssupport und Proteste, GÜZ Updates, Cuvrybrache und selbstredend, was so anliegt.